Wirtschaftsnachrichten für Ärzte | ARZT & WIRTSCHAFT
Honorare

50 Stunden arbeiten niedergelassene Haus- und Fachärzte im Schnitt pro Woche, um ihr wirtschaftliches Überleben zu sichern. Jeder vierte Arzt ist sogar über 60 Stunden pro Woche in seiner Praxis präsent. Das ist eines der Ergebnisse einer aktuellen Umfrage des Ärztenachrichtendienstes (änd), an der mehr als 1.100 niedergelassene Haus- und Fachärzte teilgenommen haben.

Wirtschaftliche Entwicklung in den Arztpraxen

Insgesamt zeigt sich bei der wirtschaftlichen Entwicklung in den Arztpraxen ein eher ein düsteres Bild: Fast jeder zweite Arzt (45 Prozent) sprach von einer Verschlechterung der Situation in den letzten fünf Jahren. Nur 24 Prozent berichteten von einem unveränderten Status quo, 32 Prozent registrieren nach eigenen Angaben dagegen eine Verbesserung.

Die meisten Ärzte achten darauf, dass ihre Mitarbeiter nicht unter der angespannten Finanzsituation leiden müssen: 82 Prozent der Ärzte zahlen Gehälter nach Tarifvorgaben – oder sogar noch etwas mehr. 63 Prozent der Befragten zahlen eigenen Angaben zufolge auch noch Weihnachts- und/oder Urlaubsgeld an die Mitarbeiter. Nur 18 Prozent gaben ein, aufgrund ihrer finanziellen Lage inzwischen nur noch untertarifliche Gehälter zahlen zu können.

Gespart wird meistens aber an anderer Stelle, nämlich bei den Investitionen. Nur jeder dritte Arzt (33 Prozent) erklärte, dass er regelmäßig Geld für neue Geräte oder Einrichtungsgegenstände aufbringen kann. 55 Prozent der Ärzte können dagegen nur unter großen Anstrengungen noch das Nötigste ersetzen und zusätzliche 12 Prozent müssen darauf hoffen, dass in der Praxis kein größeres Gerät den Dienst quittiert – da keine Rücklagen für solche Fälle verfügbar seien.

Die meisten Ärzte berichten von einer hohen Arbeitsbelastung bei einer unsicheren Finanzlage. Die Antworten nach der persönlichen Zufriedenheit fallen dementsprechend aus: Lediglich 24 Prozent der Niedergelassenen sind mit der wirtschaftlichen Lage ihrer Praxis im Moment zufrieden. 46 Prozent erwarten für die nächsten fünf Jahre eine weitere spürbare Verschlechterung, 44 Prozent gehen von einem unveränderten Stand aus. Lediglich 10 Prozent erwarten bessere Zeiten.