Wirtschaftsnachrichten für Ärzte | ARZT & WIRTSCHAFT
Honorare

Vergleicht man die deutschen Preise für Zahnersatz mit denen europäischer Nachbarländer, so zeigen sich erhebliche Preisunterschiede zwischen den einzelnen Ländern. Dies verdeutlicht die vorliegende empirische Studie anhand von fünf zahnmedizinischen Behandlungsanlässen. Die Ergebnisse wurden vom Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ) veröffentlicht. Die Analyse legt besonderes Augenmerk auf den Aspekt der Aufteilung des Gesamtpreises in einen zahnärztlichen und einen zahntechnischen Preisanteil.

Preise für zahnprothetische Versorgungsformen

Bei den ausgewählten Behandlungsanlässen handelt es sich um gängige zahnprothetische Versorgungsformen. Diese stehen repräsentativ für das gesamte zahnprothetische Versorgungsspektrum. Die Analyse geht von fest definierten zahnmedizinischen Behandlungsanlässen aus. Sie entspricht somit einer „krankheitsbezogenen Preismessung“, wie sie in der gesundheitsökonomischen Literatur empfohlen wird. Dem Vergleich liegen detaillierte Preisangaben aus den fünf europäischen Ländern Dänemark, Deutschland, den Niederlanden, der Schweiz und Ungarn zugrunde. Um die ermittelten Preise währungsübergreifend miteinander vergleichen zu können, wird im Rahmen der Analyse die Methodik der Kaufkraftparitäten verwendet.

Deutschland im Mittelfeld

Im Ergebnis wird deutlich, dass Deutschland bezüglich des Preisniveaus von zahnprothetischen Leistungen einen mittleren Rang einnimmt. Beim zahnärztlichen Honorar liegen die ermittelten Preise in der Schweiz, in Dänemark sowie den Niederlanden zum Teil deutlich über den deutschen Preisen.

Laborkosten überdurchschnittlich hoch

Bei der Vergütung der zahntechnischen Leistungen (Material- und Laborkosten) liegen hingegen lediglich die schweizerischen Preise höher, während in den anderen Vergleichsländern zum Teil deutlich niedrigere Preisniveaus als in Deutschland ermittelt wurden. Auffällig ist, dass der durchschnittliche Anteil der Material- und Laborkosten am Gesamtpreis in Deutschland mit 61,3 Prozent mehr als zehn Prozentpunkte über dem durchschnittlichen Anteilswert der europäischen Nachbarn liegt (50,7 Prozent).