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Finanzen

Dazu teilt man einfach die Zahl 72 durch die angenommene Jahresrendite. Das Ergebnis ist der Zeitraum in Jahren, in dem das Investment um 100 Prozent wächst. So verdoppelt sich eine Investition beispielsweise bei einer angenommenen Rendite von jährlich acht Prozent in neun Jahren (72/8 = 9). So etwas lässt sich derzeit aber nur mit Aktien und sehr viel Glück erreichen.

Realistisch gesehen, liegt die derzeit erzielbare Rendite bei den meisten Anlageformen deutlich drunter. Nimmt man für die Berechnung beispielsweise Tagesgeld, dessen durchschnittliche Rendite derzeit jährlich nur noch bei 0,19 Prozent liegt, sieht die Sache ganz anders aus. Nach der 72er-Regel bräuchten Sie hier knapp 379 Jahre um Ihr Anfangsinvestment zu verdoppeln – und zwar ohne Berücksichtigung des Kaufkraftverlustes.

Den sollten Anleger jedoch auch noch auf der Rechnung haben. Zwar werden – um bei dem ersten Beispiel zu bleiben – bei einer Traum-Rendite von acht Prozent aus 10.000 Euro innerhalb von neun Jahren 20.000 Euro, die reale Kaufkraft verdoppelt sich jedoch inflationsbedingt nicht.

Doch mithilfe der 72er Regel lässt sich auch der vermögensschädliche Effekt der Inflation berechnen. Dazu wird die Zahl 72 durch die unterstellte Inflation geteilt. Das Ergebnis beziffert den Zeitraum, in dem sich das Anfangsinvestment um die Hälfte halbiert. Beträgt die angenommene Inflationsrate also beispielsweise 1,8 Prozent per anno, ist das Geld in 40 Jahren nur noch halb so viel wert. (72/1,8 = 40).