Wirtschaftsnachrichten für Ärzte | ARZT & WIRTSCHAFT
Praxisfinanzierung

Die Förderung der ambulanten Weiterbildung im fachärztlichen Bereich kann bundesweit starten. Das berichtet die Kassenärztliche Bundesvereiningung (KBV) in einer aktuellen Mitteilung. Die Kassenärztlichen Vereinigungen haben sich mit den Krankenkassen auf die Fachgruppen geeinigt, für die es die Förderstellen zum ersten Mal geben wird. Insgesamt stehen bundesweit zunächst 1.000 Weiterbildungsplätze für Fachmediziner zur Verfügung.

Spezifischer Bedarf an bestimmten Fachärzten

Ausschlaggebend für die Verteilung war laut KBV der spezifische Bedarf an bestimmten Fachärzten in den Regionen. So wird die Ausbildung von Augenärzten in allen Bundesländern finanziell unterstützt. Auch Gynäkologen, Dermatologen, HNO-Ärzte sowie Kinder- und Jugendmediziner werden fast überall gefördert. Einige Kassenärztliche Vereinigungen (KVen) stellen außerdem Förderstellen in Fächern wie Orthopädie, Neurologie oder Nervenheilkunde bereit, andere für Psychosomatik oder Psychiatrie und Psychotherapie.

Wachsender Bedarf an Fachärzten

Laut KBV-Vorstandsvorsitzenden Dr. Andreas Gassen sind die 1.000 Stellen nur der erste Schritt. „Um den wachsenden Bedarf an Fachärzten decken zu können, brauchen wir mehr ambulante Weiterbildungsstellen“, sagte er und appellierte an die Politik, nachzubessern. Er ist überzeugt, dass sich dann eine größere Zahl an jungen Ärzten entschließen würde, einen Teil ihrer Weiterbildung in der ambulanten Versorgung zu absolvieren. Dafür sei die finanzielle Förderung ein wichtiges Argument.

Nach der Fördervereinbarung, auf die sich KBV, Kostenträger und Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) im Benehmen mit der Bundesärztekammer im Sommer geeinigt haben, erhält ein ganztags beschäftigter Arzt in ambulanter Weiterbildung monatlich 4.800 Euro als Zuschuss zum Bruttogehalt. Ärzte, die Interesse haben, Assistenzärzte in ihrer Praxis weiterzubilden und sich für eine Förderung interessieren, erhalten weiterführende Informationen bei ihrer Kassenärztliche Vereinigung.

Bislang gab es ein solches Programm nur für Allgemeinmediziner. Dieses wurde ebenfalls ausgebaut, die Zahl der Förderstellen für Allgemeinmediziner wurde zum 1. Juli von 5.000 auf 7.500 Stellen aufgestockt.