Wirtschaftsnachrichten für Ärzte | ARZT & WIRTSCHAFT
Praxisfinanzierung

Es ist noch nicht allzu lange her, dass niedergelassene Ärztinnen und Ärzte beim Praxiszubehör mit höheren Kosten kalkulieren mussten. Im dritten Quartal 2024 lag der Preisindex des Onlineshops Praxisdienst bei 102,69 Punkten, was einen zwischenzeitlichen Höchststand bedeutete. Ein Jahr später sieht die preisliche Lage für Praxisinhaber wieder besser aus: Der aktuelle Preisindex für Q3/2025 beträgt exakt 100,00 Punkte und ist im Vergleich zum Vorquartal nur geringfügig gesunken (-0,12 Punkte). Er bewegt sich damit seit Beginn des Jahres auf einem relativ stabilen Niveau. Schon in Q1/2025 und in Q2/2025 lag der Index bei unter 101 Punkten.

Ein ähnliches Preisniveau gab es zuletzt im ersten Quartal 2021. Danach folgte beim Preisindex ein ständiges Auf und Ab, bis sich die Kostenentwicklung zuletzt stabilisierte. „Auch innerhalb der einzelnen Kategorien sind die Veränderungen sowohl im Vergleich zum 2. Quartal 2025 als auch auf lange Sicht minimal“, analysiert Praxisdienst-Preismanagerin Małgorzata Paulus. Die einzigen Produktklassen mit einer spürbaren Verteuerung im Vergleich zum zweiten Quartal 2025 sind Schutzkleidung (+0,74 Punkte) sowie Infusion und Injektion (+1,05 Punkte). Artikel aus allen anderen Bereichen haben sich hingegen vergünstigt, vor allem für Wund- und Verbandsstoffe müssen Niedergelassene wieder weniger aufwenden (-1,28 Punkte im Vergleich zu Q2/2025).    

Preisindex: Günstige Prognose für viertes Quartal erwartet

Zu Beginn des Jahres war diese Entwicklung so noch nicht eindeutig abzusehen. Zum einen waren da die wirtschaftlichen Turbulenzen seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump. Zum anderen musste auch der medizinische Fachhandel, wie viele andere Branchen, erhebliche Kostensteigerungen beim Personal und bei der Fracht hinnehmen. Durch einen verstärkten Wettbewerb habe es allerdings keinen Spielraum für Preiserhöhungen gegeben, so die damalige Einschätzung von Praxisdienst.

Auch für das Jahresende geht Paulus davon aus, dass es so weitergehen wird. „Höhere Betriebskosten bei den Unternehmen werden vermutlich auch weiterhin durch eine positive Wechselkursentwicklung sowie den starken Wettbewerb kompensiert.“ Damit geht die Preismanagerin auch im vierten Quartal von einem weiterhin stabilen Preisniveau aus. Für Niedergelassene dürfte dies bei den Ausgaben für Verbrauchsmaterial Planungssicherheit schaffen.

Die Einzelkategorien im 3. Quartal 2025

  • Schutzkleidung: 100,34 Pkt. (+0,74 Pkt.)

  • Wund- und Verbandmaterial: 99,48 Pkt. (-1,28 Pkt.)

  • Hygieneartikel/Papierprodukte: 99,90 Pkt. (-0,78 Pkt.)

  • Desinfektion: 99,67 Pkt. (-0,05 Pkt.)

  • OP-Bedarf (Einmalinstrumente): 100,78 Pkt. (-0,31 Pkt.)

  • OP-Bedarf (sonstiges): 99,61 Pkt. (-0,57 Pkt.)

  • Laborbedarf: 99,77 Pkt. (+0,23 Pkt.)

  • Infusion & Injektion: 100,41 (+1,05 Pkt.)

So funktioniert der Praxisdienst-Preisindex für Praxisbedarf

Der Onlineshop Praxisdienst beobachtet permanent die Änderung der Marktpreise und passt seine Verkaufspreise daran an. Da niedergelassene Ärzte die Ausgaben für Verbrauchsmaterial selbst tragen müssen, ist die systematische Erfassung und Darstellung dieser Kostenposition nützlich für eine effiziente Praxisplanung.

Der Preisindex bildet quartalsweise die durchschnittlichen Verkaufspreise im Praxisdienst-Onlineshop ab. Er setzt sich aus acht gleichgewichteten Produktkategorien zusammen. Darin erfasst sind jeweils die 25 meistverkauften Artikel. Basis, um die Entwicklung im Zeitverlauf bestimmen zu können, ist das erste Quartal 2021 mit einem Ausgangswert von 100 Punkten.

In jeder Kategorie werden die beiden Artikel mit den stärksten Abweichungen zum letzten Quartal – positiv wie negativ – nicht zur Berechnung herangezogen. Damit möchte Praxisdienst ausschließen, dass extreme Preisveränderungen bei Einzelartikeln, zum Beispiel aufgrund von Lieferproblemen eines Herstellers oder stark erhöhter Nachfrage, den Index verzerren.

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