Personalkosten: So viel Gehalt erhalten MFA
Melanie HurstOhne motivierte MFA hätten Sie ein Problem. Doch das Geld wächst leider nicht auf den Bäumen. Die Frage ist daher: Wie viel Gehalt ist eigentlich angemessen – und trotzdem wirtschaftlich tragbar? Erfahren Sie jetzt, an welchen Leitplanken Sie sich für Ihre MFA-Gehälter orientieren können.
Die Personalausgaben schlagen in den meisten Arztpraxen als größter Kostenblock zu Buche. Gerade deswegen ist es unternehmerisch sinnvoll, ihn im Blick zu behalten und in regelmäßigen Abständen zu prüfen. Gehälter sollten Sie grundsätzlich nicht nach Gefühl festlegen, sondern strategisch planen. Als grobe Orientierung kann man sagen: Über alle Fachrichtungen hinweg liegt die Personalkostenquote einer Arztpraxis im Schnitt bei rund 30 Prozent. Selbstverständlich spielt hier vor allem die Praxisgröße mit hinein. Eine kleine Einzelpraxis hat eine niedrigere Personalkostenquote als eine große Berufsausübungsgemeinschaft.
Tarifvertrag für MFA bietet gute Orientierung
Die meisten MFA-Gehälter orientieren sich am Tarifvertrag. Darin werden die Gehälter nach Tätigkeitsgruppen (I–VI) und Berufsjahren geregelt. Derzeit hat die Arbeitsgemeinschaft ärztlicher Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber von Medizinischen Fachangestellten mit dem Verband medizinischer Fachberufe e. V. folgenden Gehaltstarifvertrag abgeschlossen: Eine MFA im ersten Berufsjahr und der Tätigkeitsgruppe I erhält im Monat 2.803,95 Euro. Tätigkeitsgruppe I bedeutet: Berufsanfängerin, die die gestellten Aufgaben selbstständig auf dem Niveau einer fertig ausgebildeten medizinischen Fachkraft ausführen kann.
Eine MFA der Tätigkeitsgruppe VI mit 29 Berufsjahren bekommt hingegen 4.718,94 Euro. Bei dieser Tätigkeitsgruppe muss die MFA über Fachwissen und Qualifikationen zur Organisation und Steuerung mehrerer komplexer Arbeitsbereiche verfügen. Die zugehörigen Fortbildungen sollten einen Umfang von mindestens 600 Stunden haben und durch einschlägige Berufserfahrung ergänzt werden.
Ab dem 1. Januar 2026 erhöhen sich übrigens die Tarifgehälter. MFA aus unserem ersten Beispiel erhalten rund 135 Euro mehr. Statt den 2803,95 Euro gibt es 2.939,59 Euro. Im zweiten Beispiel werden aus den 4.718,94 Euro dann 4.895,78 Euro. Das sind knapp 177 Euro mehr.
Viele Praxisinhaber und -inhaberinnen orientieren sich am Tarifgehalt, auch wenn sie nicht Verbandsmitglied sind. Um im Wettbewerb um Fachkräfte konkurrenzfähig zu bleiben, zahlen sie meist sogar mehr. Die gesamte Gehaltstabelle für MFA finden Sie hier.
Noch wichtig zu wissen: Verpflichtend ist das Tarifgehalt nur, wenn Ihre MFA Mitglied im Verband medizinischer Fachberufe ist und Sie im Arbeitgeberverband organisiert sind, genauer gesagt: In der Arbeitsgemeinschaft ärztlicher Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber von medizinischen Fachangestellten. Trifft das nicht zu, müssen Sie sich rechtlich nicht an die Tarifverträge halten – dürfen aber selbstverständlich. Und das tun auch viele Kolleginnen und Kollegen: Sie orientieren sich am Tarifgehalt – oder zahlen sogar mehr, damit sie im Wettbewerb um Fachkräfte bestehen zu können.