Abschreibung (AfA)
A&W RedaktionDie Abschreibung – auch Absetzung für Abnutzung (AfA) genannt – erfasst die Wertminderung abnutzbarer Wirtschaftsgüter über ihre betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer (bND). Sie ist ein zentrales Instrument zur Gewinn- und Steuerermittlung in Praxisbetrieben.
Was ist eine Abschreibung (AfA)?
Die Abschreibung – im Steuerrecht als AfA (Absetzung für Abnutzung) bezeichnet – ist die planmäßige Verteilung der Anschaffungs- oder Herstellungskosten eines abnutzbaren Wirtschaftsguts auf dessen Nutzungsdauer. Sie dokumentiert die jährliche Wertminderung und ist ein zentraler Bestandteil der steuerlichen Gewinnermittlung. Oder vereinfacht ausgedrückt: AfA reduziert den zu versteuernden Gewinn und damit die Steuerlast.
Was bedeutet „betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer“ (bND)?
Die bND legt fest, über welchen Zeitraum ein Wirtschaftsgut abgeschrieben werden darf. Sie richtet sich nach den von den Finanzbehörden (AfA-Tabellen) vorgegebenen Richtwerten.
Beispiele für gängige bND-Werte in der Arzt-/Zahnarztpraxis:
Wirtschaftsgut | bND laut AfA-Tabelle |
PC / Laptop | 3 Jahre |
Kartenlesegerät | 8 Jahre |
Praxismöbel | 13 Jahre |
Röntgengerät | z. B. 10 Jahre |
Behandlungsstuhl | z. B. 13 Jahre |
AfA-Tabelle für allgemein verwendbare Anlagegüter (BMF)
Warum ist AfA für die Praxis wichtig?
Die AfA hat unmittelbare Auswirkungen auf Gewinn und Steuerlast:
Sie senkt den steuerpflichtigen Gewinn
Sie verteilt große Investitionen über mehrere Jahre
Sie sichert Bilanzkontinuität und Liquiditätsplanung
Achtung: Eine „zu aggressive“ Abschreibung kann bilanziell problematisch sein, wenn sie den Gewinn zu stark reduziert.
Welche Abschreibungsmethoden gibt es?
In einer Arztpraxis sind in der Regel zwei Methoden relevant:
Lineare Abschreibung: Gleichmäßige Verteilung der Anschaffungskosten über die bND → Standardmethode bei AfA nach § 7 Abs. 1 EStG
Degressive Abschreibung: Höherer Abschreibungsbetrag in den ersten Jahren (nur noch in Ausnahmen möglich) → Nur zulässig bei Sonderregelungen, z. B. § 7 Abs. 2 EStG
Das Wichtigste zum Thema AfA kurz zusammengefasst:
AfA ist ein Gestaltungselement der Steuerplanung in Praxisbetrieben.
Die bND ist gesetzlich geregelt und darf nicht beliebig verkürzt werden.
Die Wahl der richtigen Methode und Zuordnung beeinflusst Gewinn, Liquidität und Investitionsspielräume.
AfA betrifft fast alle größeren Anschaffungen im Praxisalltag.
FAQ
Was passiert, wenn ein Wirtschaftsgut vor Ablauf der bND ersetzt wird?
Dann ist eine Sonderabschreibung oder Restwertabschreibung möglich, etwa bei Verlust, Diebstahl oder Ersatzbeschaffung.
Gibt es Sonderabschreibungen für Ärzte oder Zahnärzte?
Ja. Nach § 7g EStG sind bei bestimmten Voraussetzungen Sonderabschreibungen für kleinere Praxen möglich (Investitionsabzugsbetrag).
Wo finde ich die offiziellen AfA-Werte?
Im AfA-Verzeichnis des Bundesfinanzministeriums, kostenlos abrufbar auf bmf.de.
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