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Lexikon

Pro rata temporis kommt aus dem Lateinischen und bedeutet wörtlich übersetzt “im Verhältnis zur Zeit”. Mit pro rata temporis bzw. dem pro-rata-temporis-Prinzip ist eine zeitanteilige Verteilung, in der Regel die Verteilung eines Geldbetrages über mehrere Zeitabschnitte, gemeint.

Pro rata temporis ist ein wichtiges Prinzip, das sicherstellt, dass Zahlungen und Leistungen fair und gerecht auf der Grundlage der tatsächlichen Nutzung oder Arbeit berechnet werden. Das Prinzip kommt vor allem im Wirtschaftsbereich, insbesondere im Vertragsrecht und im Arbeitsrecht, zum Einsatz.

Pro rata temporis kommt beispielsweise bei der anteiligen Auszahlung von Lebensversicherungen vor oder bei der Verteilung von Kosten in einer Partnerschaft. Auch wenn große Aufträge schrittweise parallel zur Leistungserbringung bezahlt werden, spricht man von pro rata temporis. Auch bei Abschreibungen kommt das pro rata temporis-Prinzip zum Einsatz.

Pro rata temporis im Vertragsrecht

Im Vertragsrecht bedeutet Pro rata temporis, dass eine Zahlung oder Leistung auf der Grundlage der verstrichenen Zeit seit dem Beginn des Vertrags berechnet wird. Zum Beispiel, wenn ein Mietvertrag für ein Jahr abgeschlossen wird, aber der Mieter den Vertrag nach sechs Monaten kündigt, wird die Miete für die verbleibenden sechs Monate auf der Grundlage von Pro rata temporis berechnet.

Pro rata temporis im Arbeitsrecht

Im Arbeitsrecht bedeutet Pro rata temporis, dass ein Mitarbeiter für die tatsächlich geleistete Arbeitszeit bezahlt wird. Zum Beispiel, wenn ein Arbeitnehmer in einem Monat nur halbtags arbeitet, wird sein Gehalt auf der Grundlage von Pro rata temporis berechnet, basierend auf der Hälfte des Monats, in dem er gearbeitet hat.