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Medizin

Auch in Europa ist die Lyme-Borreliose die mit Abstand häufigste durch Zecken übertragene Krankheit. Typische Symptome sind Fieber, Kopfschmerzen, Müdigkeit und ein charakteristischer Hautausschlag, das sogenannte Erythema migrans. Ohne Behandlung kann sich die Infektion auf die Gelenke, das Herz und das Nervensystem ausbreiten.

Therapie gegen Borreliose in der Regel erfolgreich

In der Regel lässt sich durch eine rechtzeitige Antibiotikabehandlung eine rasche und vollständige Genesung erzielen. Bei einigen Betroffenen bleiben jedoch die Beschwerden bestehen oder kehren nach Abschluss der Antibiotikabehandlung zurück. Von einem sogenannten Post-Lyme-Syndrom (Post-treatment Lyme disease syndrome; PTLDS) spricht man, wenn Symptome wie Schmerzen, Müdigkeit oder Konzentrationsprobleme für mehr als sechs Monate nach der Behandlung persistieren.

Jetzt haben Forschende aus den Vereinigten Staaten den langfristigen Verlauf einer Lyme-Borreliose nach Antibiotikabehandlung bei Kindern und Jugendlichen untersucht. In die Querschnittsstudie schlossen sie 102 Mädchen und Jungen im Alter von fünf bis 18 Jahren ein, bei denen zwischen sechs Monaten und zehn Jahren vor Studienbeginn eine Borreliose diagnostiziert worden war.

Prognose stimmt zuversichtlich

Laut Angaben der Eltern mittels verifizierter Fragebögen war ein Großteil der Kinder (75 %) innerhalb von sechs Monaten nach Abschluss der Behandlung vollständig geheilt. Knapp jedes dritte Kind (31 %) erholte sich sogar bereits innerhalb eines Monats. Bei 30 Prozent der Teilnehmenden betrug die Genesungszeit bis zu drei Monate, bei weiteren 14 Prozent waren es zwischen vier und sechs Monate.

Bei etwa 22 Prozent der Kinder trat mindestens ein Symptom auf, das auch sechs oder mehr Monate nach Abschluss der Behandlung persistierte. Neun Prozent der Betroffenen litten unter Symptomen, die als PTLDS eingestuft wurden. Sechs Prozent der Kinder waren zum Zeitpunkt der Befragung noch nicht vollständig genesen. Bei einem Prozent der Teilnehmenden waren die Symptome so stark, dass sie das tägliche Leben beeinträchtigten.