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Gynäkologie

Zu diesem Ergebnis kamen sie im Rahmen einer randomisierten, kontrollierten Studie an insgesamt 84 postmenopausalen Patientinnen im Alter zwischen 42 und 65 Jahren. Die Probandinnen litten zu Studienbeginn an mindestens zwei mittelschweren bis schweren Hitzewallungen pro Tag. Sie wurden nach dem Zufallsprinzip in eine Interventions- und eine Kontrollgruppe eingeteilt.

Ernährung nach Plan

In der Interventionsgruppe ernährten sich die Frauen über zwölf Wochen fettarm und vegan. Darüber hinaus nahmen sie täglich eine halbe Tasse (86 g) gekochter Sojabohnen zu sich. Frauen aus der Kontrollgruppe ernährten sich weiter wie gewohnt.

Alle Teilnehmerinnen berichteten während des zwölfwöchigen Zeitraums mithilfe einer App über Häufigkeit und Schweregrad ihrer Hitzewallungen. Außerdem wurden vasomotorische, psychosoziale, körperliche und sexuelle Symptome mit einem Fragebogen (Menopause-Specific Quality of Life questionnaire) ermittelt.

Ernährungsumstellung zeigt Wirkung

Durch die vegane und fettarme Diät konnten Hitzewallungen signifikant gelindert werden. So ging die Gesamthäufigkeit der Hitzewallungen in der Interventionsgruppe um 78 Prozent zurück, während es in der Kontrollgruppe nur 39 Prozent waren.

Der Rückgang der mittelschweren bis schweren Hitzewallungen betrug in der Interventionsgruppe 88 Prozent, verglichen mit 34 Prozent in der Kontrollgruppe. Bei den Teilnehmerinnen mit mindestens sieben mittelschweren bis schweren Hitzewallungen pro Tag zu Studienbeginn besserten sich die Symptome sogar um 93 Prozent durch die Diät gegenüber 36 Prozent ohne Ernährungsumstellung.

Nach zwölf Wochen berichtete die Hälfte der Teilnehmerinnen in der Interventionsgruppe, dass sie überhaupt keine mittelschweren bis schweren Hitzewallungen mehr hatten. Darüber hinaus verbesserte sich die Lebensqualität in den Bereichen Körper und Sexualität signifikant bei den Frauen, die sich an die Diät hielten, gegenüber der Kontrollgruppe.

Weniger Fett, mehr Soja

Die Besserung der Hitzewallungen stand in direktem Zusammenhang mit der Energiezufuhr. So gingen die Symptome stärker zurück, je geringer die Fettaufnahme und je höher die Kohlenhydrat- und Ballaststoffaufnahme war.

Dies steht im Einklang mit der Tatsache, dass bei prämenopausalen Frauen eine verstärkte Fettzufuhr die zirkulierenden Östradiol-Konzentrationen erhöht, während Ballaststoffe diese Konzentrationen senken. Die Studienautorinnen und -autoren vermuten, dass dieser chronisch erhöhte Östrogenspiegel während der Reproduktionsjahre die Anfälligkeit für vasomotorische Symptome in den Wechseljahren erhöhen könnte. Ferner sind in Soja enthaltene Isoflavone dafür bekannt, dass sie Hitzewallungen lindern können.