Von Acerola bis Zimt: Was steckt wirklich hinter dem Hype um Superfoods?
Dr. Melanie SöchtigMeist verstecken sich hinter dem Begriff Superfoods exotische Lebensmittel, denen gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben werden. Ähnliche Effekte lassen sich aber auch mit heimischen Alternativen erzielen.
Ob zum Abnehmen, zum Entgiften, zum Schutz vor diversen Krankheiten oder als zentraler Bestandteil gesunder Ernährung – wie wahre Wunderwaffen werden Superfoods in sozialen Netzwerken, auf Homepages und in Supermärkten angepriesen.
Viele der so vermarkteten Lebensmittel mögen tatsächlich reich an bestimmten Nährstoffen wie Vitaminen, Mineralien, Ballaststoffen oder sekundären Pflanzenstoffen wie Antioxidantien sein. Doch eine Garantie für ihre tatsächliche Wirkung ist das noch lange nicht. Denn meist sucht man vergeblich nach wissenschaftlichen Belegen für die Wirksamkeit der daraus hergestellten Produkte.
Superfoods – nur ein Marketingbegriff
Das könnte unter anderem daran liegen, dass es keine rechtliche Definition für den Begriff „Superfoods“ gibt. Außerdem müssen Lebensmittel im Gegensatz zu Arzneimitteln kein Zulassungsverfahren durchlaufen, bevor sie auf den Markt kommen.
Daher sind krankheitsbezogene Angaben wie „lindert Sodbrennen“ oder „reduziert das Krebsrisiko“ in diesem Bereich generell nicht zulässig. Und auch gesundheitsbezogene Aussagen, wie „stärkt das Immunsystem“ oder „hilft beim Abnehmen“ dürfen bei der Bewerbung von Lebensmitteln nur dann getroffen werden, wenn diese wissenschaftlich nachgewiesen und zugelassen wurden.
„Zwar werden Superfoods oft gesundheitsfördernde Eigenschaften zugesprochen, jedoch werden teilweise Produkte als Lebensmittel vermarktet, die nicht den gesetzlichen Anforderungen entsprechen“, warnt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit auf seiner Webseite. „Dies ist insbesondere beim Internethandel der Fall. Im schlimmsten Fall enthalten diese Produkte gefährliche Inhaltsstoffe, die sogar gesundheitsschädlich sein können.“
Welche heimischen Alternativen gibt es zu Superfoods?
Superfood kommt in vielen Fällen aus Süd- und Mittelamerika oder Asien. Damit haben die Waren lange Transportwege hinter sich, bevor sie bei uns auf dem Teller landen. Um einiges nachhaltiger ist der Konsum von heimischen Alternativen, die ein gleichwertiges Nährstoffprofil wie die exotischen Lebensmittel aufweisen. Beispiele hierfür sind:
- Leinsamen statt Chiasamen
- Hirse statt Quinoa
- schwarze Johannisbeere statt Gojibeere
- Heidelbeere statt Acaibeere
- Walnuss statt Avocado