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Praxis

Ein guter Chef hat Angestellte, die sich engagieren, weil sie wirklich wollen. Wie man das schafft? Mit dem richtigen Führungsstil, der zum eigenen Team passt und das Beste aus ihm herausholt.

Demokratischer Gruppenstil

Hier richtet sich das Verhalten des Chefs nach der Art des Teams. Leistungsträger erhalten Freiräume und Verantwortung. Schüchterne werden ermutigt. Der Chef zeigt so, dass er seine Angestellten wahrnimmt, und sorgt gleichzeitig dafür, dass sie schneller von allen akzeptiert werden. Zufriedene Mitarbeiter sind dabei wünschenswert, dennoch zählt nur, was die Praxis vorwärtsbringt.

Bürokratischer Stil

Der Bürokrat setzt auf feste Vorschriften, gibt detaillierte Beschreibungen der Aufgaben. Vorteil: Jeder weiß klar, was in seinem Verantwortungsbereich liegt. Das vermindert Konkurrenzdenken. Nachteil: Zwischenmenschliches bleibt durch die starren Strukturen auf der Strecke.

Laissez-faire-Stil

Er ist der antiautoritäre Prototyp des Vorgesetzten: freundlich, lobt häufig, eher passiv und lässt seine Mitarbeiter viel ausprobieren. Vorteil: Bei Top-Teams, die kaum Druck oder Kontrolle brauchen, hat sich der Stil bewährt. Nachteil: Der Chef wird häufig nicht richtig ernst genommen.

Autoritärer Stil

Hier gilt das Kontroll- und Kommando-Prinzip. Wer seine Aufgaben erfüllt, wird gelobt, Fehlverhalten bestraft. Vorteil: Wenn eine wichtige Entscheidung in der Praxis getroffen werden muss, kann ein autoritärer Chef rasch handeln. Nachteil: Dieser Stil fördert eine Ja-Sager-Kultur, die Innovationen im Keim erstickt. Zudem bekommt der Chef kein ehrliches Feedback mehr.

Charismatischer Stil

Charismatiker setzen die Charme-Offensive als Waffe ein, um von den Angestellten jedes Opfer zu verlangen. Eine Gegenleistung bleibt aber aus. Vorteil: Sie erreichen mit ihrem Enthusiasmus im Team Spitzenleistungen. Nachteil: Leistungsbereite Mitarbeiter werden ausgebremst, weil der Charismatiker sich von ihnen oft bedroht fühlt.

Thomas Soltau