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Praxis in Not: Bundesweiter Protesttag am 2. Oktober

von Marzena Sicking

Praxis in Not

Angesichts der sich verschärfenden wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für Haus- und Facharztpraxen startet der Virchowbund mit neun weiteren Verbänden die Kampagne “Praxis in Not”. Ein erster Aktionstag ist für Anfang Oktober geplant.

Herausforderungen für Praxen und Initiativen zur Verbesserung

“Die Situation in den Praxen spitzt sich zu. Wir haben einen enorm gestiegenen Kostendruck durch Inflation, steigende Mieten und Energiepreise. Gleichzeitig stecken wir mitten im Fachkräftemangel. Trotz berechtigter Tarifsteigerungen bei unseren Medizinischen Fachangestellten können wir mit unseren Gehältern oft nicht mit Krankenhäusern und Krankenkassen konkurrieren”, erläutert der Bundesvorsitzende des Virchowbundes, Dr. Dirk Heinrich. Auch lasse die Bundesregierung die Praxen mit einer “insuffizienten Digitalisierungsstrategie” nach wie vor weitestgehend alleine.

Gemeinsame Kampagne für Veränderungen und Proteste

Die Streichung der Neupatientenregelung habe ihr Übriges getan: Einbußen von teilweise bis zu 10 Prozent seien in den Arztpraxen inzwischen sichtbar. All das bleibe nicht ohne Folgen: Der Virchowbund verzeichnet nach eigenen Angaben seit einiger Zeit einen Anstieg an vorzeitigen Praxisabgaben. Auch der Verkauf an Praxisketten und Investoren sowie eine innere Emigration aus dem Arztberuf würden um sich greifen.

“Mit unserer Kampagne ‘Praxis in Not’ wollen wir nun den Rahmen setzen für regionale und fachspezifische Proteste in den nächsten Wochen und Monaten”, beschreibt Dr. Heinrich die Ziele. “Und als ersten Aktionstag schlagen wir den 2. Oktober 2023 vor. Dann sollen bundesweit regionale Proteste, Praxisschließungen, Informationsveranstaltungen und regionale Demonstrationen stattfinden”, so Dr. Heinrich.

Forderungen und Zielsetzungen der Kampagne

Zu den zentralen Forderungen zählen unter anderem: Die Wiedereinführung der Neupatientenregelung, das Ende der Budgetierung, eine Krankenhausreform, die das Potenzial des ambulanten Bereichs voll ausschöpft, mindestens 5.000 Medizinstudienplätze mehr pro Jahr und ein klares Bekenntnis von Politik und Kassen zur Freiberuflichkeit der Ärzte in Wort und Tat.

Kampagnenseite als zentrale Plattform

Die Kampagnenseite https://www.praxisinnot.de/ bietet als zentrale Plattform unter anderem Plakatmotive, eine Terminübersicht und Hintergrundinformationen zu häufig gestellten Fragen. Derzeit beteiligen sich neben dem Virchowbund neun weitere Akteure: der Verband der Medizinischen Fachangestellten, die Verbände der niedergelassenen Chirurgen, der HNO-Ärzte, der Dermatologen, der Orthopäden und Unfallchirurgen, der Gastroenterologen, die Phoniatriker und Pädaudiologen sowie der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands und der PVS-Verband.

 

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