Wirtschaftsnachrichten für Ärzte | ARZT & WIRTSCHAFT
Praxisverkauf

Zu den wichtigsten Zielen bei der Abgabe zählt für 48 Prozent der Befragten, einen guten Verkaufspreis zu erzielen. Fast genauso häufig (45 Prozent) wünschten sich die Inhaber, die Praxis beziehungsweise Apotheke in gute Hände abzugeben. Aber auch möglichst wenig Aufwand bei der Abwicklung der Übergabe, ist – insbesondere für viele Zahnärzte und Apotheker (jeweils 42 Prozent) – von hoher Bedeutung. Das ergab eine aktuelle Umfrage der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank) unter niedergelassenen Heilberuflern.

Ein Blick auf die Antworten der Fachgruppe Ärzte zeigt etwas andere Prioritäten: Ein gutes Gefühl bei der Nachfolge ist ihr genauso wichtig wie ein guter Verkaufspreis (jeweils für 48 Prozent), die aufwändige Organisation fürchtet sie mit 28 Prozent am wenigsten. 14 Prozent der befragten Ärzte und 10 Prozent der Zahnärzte haben vor, die Praxis an ein Familienmitglied zu übergeben.

Ärzte wünschen oft sukzessiven Übergang in den Ruhestand

Vor allem Ärzte (20 Prozent) befürchten, dass sie nach der Praxisabgabe die Arbeit vermissen werden und sie sich nicht mehr gebraucht fühlen. Entsprechend wünschen viele der befragten Mediziner (46 Prozent) keinen abrupten Wechsel in den Ruhestand, sondern eine Übergangslösung mit einem reduzierten Arbeitszeitpensum. Unter den Zahnärzten möchten das 38 Prozent, bei Apothekern 26 Prozent.

Für die Mehrheit sind nichtärztliche Investoren eine Option

Ärzte und Zahnärzte haben auch die Möglichkeit, ihre Praxen an nichtärztliche Investoren zu verkaufen. Indem sie ihre Zulassung in MVZ-Einrichtungen einbringen, können sie noch eine Zeit lang dort als Angestellte weiterarbeiten, gegebenenfalls mit geringerem Arbeitspensum. 16 Prozent der Ärzte und 23 Prozent der Zahnärzte lehnen den Verkauf an heilberufsfremde Einrichtungen ab, doch die Mehrheit wäre dazu bereit.

Respekt vor dem organisatorischen Aufwand

Einen großen Organisationsaufwand bei der Praxis- oder Apothekenabgabe erwarten insgesamt 35 Prozent der befragten Heilberufler. Vor allem Apotheker (44 Prozent) äußern diese Befürchtung. Dementsprechend wünschen sich 60 Prozent aller Befragten eine persönliche Beratung oder möchten sich bei der Abwicklung weitestgehend auf Experten verlassen.