Wirtschaftsnachrichten für Ärzte | ARZT & WIRTSCHAFT
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Wer verdient in Deutschland am meisten?

Angestellte Ärzte und Ärztinnen führen weiterhin die Gehaltsstatistiken an: 89.500 Euro verdienen angestellte Mediziner in Deutschland im Durchschnitt pro Jahr. Auf Platz 2 folgen Finanzexperten, wie beispielsweise Vermögensberater oder Controller, mit 73.800 Euro und auf Platz 3 Juristen mit 68.600 Euro Gehalt im Jahr. Das zeigt der StepStone Gehaltsreport 2021, für den die Online-Jobplattform zum zehnten Mal in Folge Gehälter von rund 250.000 Arbeitnehmer*innen in Deutschland ausgewertet hat.

Bei den Branchen führen Deutschlands Schlüsselindustrien das Ranking an: Auf Platz 1 liegen Banken. Ihre Mitarbeiter kommen auf ein durchschnittliches Gehalt von 69.600 Euro pro Jahr. Dicht dahinter, gefolgt von der Pharmaindustrie, die im Durchschnitt 69.500 Euro brutto zahlt. Die Automobilbranche bietet 68.500 Euro und dem Chemiesektor 66.200 Euro pro Jahr.

Hessen verteidigt seine Spitzenposition

Allerdings kommt es nicht nur darauf an, welchen Beruf man hat und in welcher Branche man ihn ausübt. Auch die Frage, wo man arbeitet, ist entscheidend für das Gehaltsranking. Wie schon in den vergangenen Jahren werden die höchsten Gehälter derzeit in Hessen gezahlt (durchschnittlich 60.900 Euro), dicht gefolgt von Baden-Württemberg (60.200 Euro) und Bayern (60.000). Die niedrigsten Durchschnittsgehälter werden in Brandenburg (47.000 Euro), Mecklenburg-Vorpommern (47.400 Euro) und Sachsen-Anhalt (47.800 Euro) gezahlt. Im Städte-Ranking liegt Frankfurt am Main (66.500) vorn, dicht gefolgt von Stuttgart (66.200 Euro) und München (65.200 Euro).

Führungskräfte verdienen 16 Prozent mehr als der Durchschnitt

Wie der Report weiterhin zeigt, zahlt sich Personalverantwortung aus: Chefs und Chefinnen bekommen durchschnittlich 66.100 Euro und damit etwa 16 Prozent mehr als der Durchschnitt. Gegenüber Beschäftigten ohne Personalverantwortung verdienen Vorgesetzte sogar knapp 17.000 Euro im Jahr mehr. Die Höhe des Gehalts hängt stark von der Zahl der unterstellten Mitarbeiter*innen ab: Während Führungskräfte mit bis zu vier unterstellten Mitarbeiter*innen im Schnitt 57.300 Euro verdienen, erzielen Führungskräfte mit mindestens 100 Mitarbeiter*innen bereits ein Gehalt von 96.400 Euro.

Bildung: Wer studiert, verdient im Schnitt 34 Prozent mehr

Nach wie vor gilt außerdem: Akademiker verdienen mehr. Arbeitnehmer*innen, die ein Studium abgeschlossen haben, starten in der Regel zwar später ins Berufsleben – allerdings erzielen sie auch deutlich höhere Gehälter. Beschäftigte mit einem akademischen Abschluss verdienen im Schnitt 65.900 Euro im Jahr. Arbeitnehmer*innen ohne Studium kommen hingegen auf 49.200 Euro. Unterschiede gibt es auch zwischen den einzelnen Abschlüssen: Wer einen Masterabschluss besitzt, verdient im Schnitt mehr als 7.000 Euro jährlich mehr als ein*e Bachelorabsolvent*in. Beschäftigte mit einer Ausbildung verdienen im Berufsfeld Finanzen mit 61.600 Euro am besten.

Studiengang: Mediziner*innen erzielen sechsstelliges Gehalt

Ein Studium der Medizin oder Zahnmedizin ist finanziell besonders lohnend. Wer hier einen Abschluss schafft, erzielt im Schnitt ein Gehalt von 100.800 Euro. Doch auch Absolvierende der Rechtswissenschaften (78.000 Euro) und im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen (72.100 Euro) verdienen überdurchschnittlich gut. Das Schlusslicht belegen Akademiker*innen des Studiengangs Design. Sie kommen im Schnitt auf 49.200 Euro.

Unternehmensgröße: Konzerne zahlen höhere Gehälter als Startups

Bei der Höhe des Gehalts spielt es eine wesentliche Rolle, in welchem Unternehmen man angestellt ist. Generell gilt hier die Faustregel: je größer ein Unternehmen, desto höher die Gehälter. Arbeitgeber, die maximal 50 Mitarbeiter*innen beschäftigen, zahlen im Schnitt ein Jahresgehalt von 48.000 Euro. Wer hingegen bei einem Unternehmen mit mehr als 5.000 Beschäftigten angestellt ist, darf mit knapp 20.000 Euro mehr Jahresgehalt rechnen.