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Forscher der Universität Rostock präsentiert Intensivstation der Zukunft

von A&W Online

Intensivstation der Zukunft
Foto: Max Rockstroh/ Universität Leipzig

Martin Kasparick vom Institut für angewandte Mikroelektronik und Datentechnik der Universität Rostock hat eine „lautlose“ und isolierte Intensivstation entwickelt. Sie soll insbesondere bei gefährlichen Infektionskrankheiten – wie bei Corona – zum Einsatz kommen.

Auf einer internationalen Fachmesse in Orlando, die von der Healthcare Information and Management Systems Society (HIMSS) organisiert wurde, hat Martin Kaspareck einen sogenannten „Interoperability Showcase” vorgestellt – ein praktisches Beispiel, an dem das Zusammenspiel verschiedener medizinischer Systeme zum Wohl der Patienten gezeigt wird.

Lautlose Intensivstationen

Seine Idee: In Zukunft könnten Patienten in einem Isolationszimmer mit vernetzten Medizingeräten intensivmedizinisch betreut werden. Dabei erhält das Pflegepersonal alle aktuellen Daten über die Patientin oder den Patienten, wie beispielsweise Vital- und Beatmungsparameter oder die Medikamentengabe, im Vorraum des Isolationszimmers. „Das Pflegepersonal kann sich zu jeder Zeit ein genaues Bild über den Gesundheits- und Behandlungszustand der Patientin machen, ohne selbst einem Infektionsrisiko ausgesetzt zu sein“, sagt Martin Kasparick.

Es entfalle somit der Schritt, alle Informationen direkt am Patientenbett abzulesen und sich dabei möglicherweise zu infizieren. Und der Patient habe bei der Genesung so viel Ruhe wie möglich. Denn vor Pflegekräften in merkwürdig anmutenden Schutzanzügen, teilweise astronautenähnlich, existiere manchmal unter den Kranken auch eine gewisse Angst, so Kasparick.

Das Pflegepersonal der Zukunft müsse seltener ins Krankenzimmer kommen. Die mittelfristige Idee sei es, lautlose Intensivstationen zu etablieren. Die Alarme würden dann immer nur dort „piepsen“, wo sich das Pflegepersonal gerade befinde. „Die digital-vernetzte Informationsbereitstellung, verteilte Alarmierung und Fernkonfiguration von Geräteparametern bringen große Erleichterungen für das medizinische Personal“, sagt Martin Kasparick. So können die Aufenthaltszeit im infektiösen Bereich verringert und die Anzahl der aufwendigen Wechsel zwischen Isolationszimmer und Normalbereich minimiert werden.

Meilenstein für die Medizintechnik

Die Rostocker Forschungsgruppe um Kasparick hat die zugrundeliegende Kommunikationstechnologie zum Informationsaustausch mit Kooperationspartnern wie beispielsweise die Dräger AG, die Firmen Ascom und Arcomed sowie Epic aus den USA mitentwickelt. Die große Überschrift dazu: „Krankenhaus der Zukunft“.

Die Einführung einer neuen internationalen Norm zur herstellerübergreifenden Geräte-zu-Geräte-Kommunikation für Medizingeräte, die so genannte IEEE 11073 SDC-Norm, ermöglicht es erstmals, Geräte verschiedener Hersteller zuverlässig zusammenarbeiten zu lassen.

Quelle: Pressemitteilung der Universität Rostock

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