Qualität im Krankenhaus: Experten fordern mehr Geld für die Patientenversorgung

Seit Anfang des Jahres ist das Krankenhausstrukturgesetz in Kraft. Fachleute bezweifeln allerdings, dass die dadurch erhoffte Verbesserung der Qualität in der Patientenversorgung auf diesem Wege erreicht wird. Eine aktuelle Befragung unter rund 100 Klinik-Experten im Rahmen des Kongresses „KlinikManagementPersonal 2016“ bestätigt diese Skepsis.
Mehr als drei Viertel der rund 100 Klinik-Experten, die im Rahmen des Kongresses „KlinikManagementPersonal 2016“ befragt wurden, sagen, dass die zusätzlichen Finanzmittel aus dem Reformgesetz nicht ausreichen werden, um eine höhere Qualität in der Krankenhausversorgung zu erreichen.
Laut Oliver Heitz, Partner bei Rochus Mummert Healthcare Consulting, haben die Krankenhausmanager ganz konkrete Vorstellungen, wie sie die gewünschten zusätzlichen Mittel investieren würden“. Die Personalberatung unterstützt seit fünf Jahren den Kongress „KlinikManagementPersonal“ und weiß, welche Vorstellungen die Experten haben. „Im Zentrum steht dabei der Pflegedienst, da Patienten gerade an dessen Leistung die Qualität eines Krankenhauses festmachen.“ Dementsprechend räumen die befragten Klinik-Experten mit 84 Prozent einer Aufstockung des Pflegepersonals die größte Bedeutung auf dem Weg zur Qualitätsverbesserung ein.
Zum Vergleich: Davon, dass ein Plus an ärztlichem Personal auch ein Plus an Qualität mit sich bringt, sind „nur“ 47 Prozent der Fachleute überzeugt. Nicht-ärztlich-therapeutischen oder auch ganz neuen Klinik-Berufen wird mit 58 beziehungsweise 66 Prozent hier ein deutlich größerer Hebel zugetraut.
„Wer dieses deutliche Votum vorschnell als den üblichen Ruf der Kliniken nach mehr Geld abstempelt, tut den Verantwortlichen Unrecht“, so Rochus-Mummert-Partner Heitz. „Im Gegenteil: Denn wie die Umfrage weiter zeigt, sehen neun von zehn Krankenhaus-Managern auch im eigenen Haus weitere Potenziale, um die Versorgungsqualität zu verbessern“. Klar sei daher auch, dass viele Kliniken ihre Hausaufgaben noch nicht gemacht hätten: “Die Krankenhäuser bleiben also gefordert, auch um herauszustellen, mit welcher Identifikation sie für die begehrten und für mehr Qualität dringend benötigten Bewerber attraktiv bleiben.“
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