Icon Navigation öffnen

Notaufnahme: Wer nicht mit dem Rettungswagen kommt, soll zahlen

von A&W Online

Rettungswagen im Einsatz
Foto: filmbildfabrik - fotolia.com

Immer häufiger suchen Patienten die Notaufnahmen der Krankenhäuser auf, obwohl ihre Beschwerden eigentlich vom Hausarzt behandelt werden könnten und sollten. Bei der Suche nach Lösungen wird immer häufiger der Ruf nach zusätzlichen Gebühren laut.  Auch die Vorsitzende der KV-Berlin will Patienten über den Griff in den Geldbeutel zur Vernunft bringen.

In die aktuelle Debatte um “Bereitschaftsdienstpraxen der KVen”, “Klinikambulanzen”, “Portalpraxen” und ähnliche Begriffe, die Steuerungsmaßnahmen für Patienten zwischen ambulanter und stationärer Akutversorgung beschreiben, bringt sich die Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin, Dr. Angelika Prehn, mit einem eigenen Vorschlagskatalog zur Verbesserung ein:

  1. Hausärzte werden von den Kliniken angestellt und arbeiten in der Rettungsstelle. Und entscheiden: Was ist ein ambulanter, was ein stationärer Fall? Grundsätzlich gilt hier zunächst: Alle, die im Rettungswagen angefahren werden, gehören in die Notaufnahme (Rettungsstelle), alle anderen in die Notdienstpraxis (,Portalpraxis‘), sprich: in die ambulante Versorgung.
  2. Die Triage wird gemeinsam von einer geschulten Aufnahmekraft des Krankenhauses und dem Hausarzt gemacht.
  3. Patienten, die nicht im Rettungswagen gebracht werden, zahlen zur Behandlung 20,00 Euro. Handelt es sich dann doch um einen Notfall, wird die Gebühr zurückerstattet.
  4. Voraussetzung ist, dass die Krankenkassen die in den Rettungsstellen durchgeführten Untersuchungen vollständig bezahlen (extrabudgetäre Vergütung).

Prehn befürchtet ohne eine entsprechende Regelung “eine große Fehlversorgung, die sich im ambulanten Bereich bemerkbar macht, wenn wir nach den Ideen des vdek in jedes Krankenhaus rund um die Uhr niedergelassene Ärzte setzen”: Ärzte würden aus den Praxen gezogen, sodass sie für die ambulante Regelversorgung nicht mehr zur Verfügung stünden. Rettungsstellen wiederum würden “verstopft”, und schwere Fälle müssten warten. “Das ist nicht im Sinne der Ärzte und schon gar nicht im Sinne der Patienten”, so die KV-Vorsitzende.

Quelle: KV Berlin

Anzeige

„Ich würde sagen, dass 99 Prozent der Patienten positiv auf Doctolib reagieren.” - Dr. Christian Kors

Bereits 20.000 Ärzt:innen und Therapeut:innen in Deutschland nutzen den Terminmanagement-Service von Doctolib. Doch welchen konkreten Mehrwert bringt der Einsatz von Doctolib in der Praxis? Drei Ärz... Mehr
Author's imageIlias TsimpoulisChief Medical Officer bei Doctolib
Login erfolgreich

Sie haben Sich erfolgreich bei arzt-wirtschaft.de angemeldet!

×