Wirtschaftsnachrichten für Ärzte | ARZT & WIRTSCHAFT
Klinik

Im selben Zeitraum nahm bundesweit die Bettenkapazität insgesamt ab: 1991 hatte es noch 666.000 Betten (in 2.411 Krankenhäusern) gegeben, im Jahr 2018 standen 498.000 Krankenhausbetten (in 1.925 Kliniken) bereit – ein Rückgang um 25 %. Auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner kamen 2018 bundesweit durchschnittlich 600 Krankenhausbetten. Die aktuellen Zahlen von 2020 bildet die Studie leider nicht ab, doch im Corona-Jahr dürften noch einige dazugekommen sein.

Quote für die Bettendichte

Unabhängig vom Jahr: Die Quote für die Bettendichte (Anzahl der Krankenhausbetten je 100.000 Einwohner) schwankt deutlich von Bundesland zu Bundesland. Besonders hoch war sie zuletzt in Thüringen und Bremen (jeweils rund 740), besonders niedrig in Baden-Württemberg (500) und Niedersachsen (530). Weniger unterschiedlich fiel die Auslastung der Krankenhäuser aus, die bundesweit durchschnittlich bei 77 % lag. Sie war am niedrigsten in Sachsen-Anhalt, wo zuletzt im Schnitt weniger als drei Viertel der vorhandenen Betten belegt waren (73,7 %). In Berlin waren es 84,1 %. Im Ländervergleich ist das der höchste Wert.

Fast jedes zweite Bett steht in öffentlichen Krankenhäusern

War im Jahr nach der deutschen Vereinigung noch annähernd jede zweite Klinik in öffentlicher Hand (46 %), so ist der Anteil seither deutlich geschrumpft. Im Jahr 2018 hatten 29 % der Krankenhäuser in Deutschland öffentliche Träger, 34 % wurden von Kirchengemeinden, Stiftungen oder Vereinen unterhalten (sogenannte freigemeinnützige Träger, 1991: 39 %), und 37 % wurden privat betrieben (1991: 15 %). Da Krankenhäuser in öffentlicher Trägerschaft im Schnitt dreimal so groß waren wie Privatkliniken und fast doppelt so groß wie Häuser in freier Trägerschaft, stand im Jahr 2018 insgesamt betrachtet jedes zweite Krankenhausbett in einer öffentlichen Einrichtung (48 %). Bei den Intensivbetten befanden sich mehr als die Hälfte (14.600) in öffentlichen Krankenhäusern.

Deutliche Zunahme des ärztlichen Personals von 1991 bis 2018

Während die Zahl der Kliniken und der Betten von 1991 bis 2018 zurückging, wurde das ärztliche Personal im selben Zeitraum aufgestockt: Die Zahl der jahresdurchschnittlichen Vollzeitäquivalente im ärztlichen Dienst stieg um 73 % auf 165.000 im Jahr 2018. Diese Rechengröße wird gebildet, um individuellen Beschäftigungsumfängen Rechnung zu tragen, indem Teilzeit- und geringfügige Beschäftigungsverhältnisse auf die volle tarifliche Arbeitszeit umgerechnet werden. 2018 lag der Anteil der in Teilzeit und geringfügig beschäftigten Ärztinnen und Ärzte bei 26,7 %. Im Pflegedienst war dagegen die Zahl der Vollzeitäquivalente mit 331.000 im Jahr 2018 nur geringfügig höher als 1991 (326.000).