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Vermischtes

Im Durchschnitt verzeichnen die Unternehmen einen Umsatzrückgang von 4,9 Prozent. Klingt relativ harmlos, ist es aber nicht – im vergangenen Jahr durfte man sich noch über ein Umsatzplus von 3,3 Prozent freuen. Der Absturz betrifft vor allem kleinere und mittlere Unternehmen. „Hinzu kommen starke Rückgänge beim für die Branche so lebenswichtigen Export“, erläutert BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll die Ergebnisse der Herbstumfrage des deutschen MedTech-Verbandes. Möll forderte stärkere vor allem regulatorische Entlastungsmaßnahmen für die mittelständisch geprägte MedTech-Branche.

Kurzarbeit soll Entlassungen vermeiden

38 Prozent der BVMed-Unternehmen nutzen das Instrument der Kurzarbeit, um Entlassungen zu vermeiden. So bleibt die Zahl der Arbeitsplätze insgesamt stabil. Die größten Hemmnisse in der weiteren Entwicklung der Branche sehen die MedTech-Unternehmen in den stark gestiegenen regulatorischen Anforderungen beispielsweise durch die EU-Medizinprodukte-Verordnung (MDR). „Die Unternehmen fordern hier eine vereinfachte Neuzertifizierung für bewährte Bestandsprodukte“, so Möll.

Der BVMed-Vorstandsvorsitzende Dr. Meinrad Lugan schlug auf der digitalen Jahres-Pressekonferenz seines Verbandes eine „Digitale Bestandsplattform Versorgungskritischer Medizinprodukte“ zur Vermeidung von Lieferengpässen bei Krisensituationen in Deutschland vor. „Die Medizinprodukte-Industrie steht für smarte Lösungen bereit, um die Verteilung versorgungskritischer Medizinprodukte in Krisensituationen besser über eine Bestandsdatenbank mit offenen GS1-Schnittstellen zu organisieren“, sagte Lugan. Der BVMed-Vorschlag bezieht sich auf die vom Bundesgesundheitsministerium geplante „Nationale Reserve Gesundheitsschutz“. „Hier muss unbedingt die logistische Expertise der MedTech-Branche eingebunden werden“, so Lugan.