Schilddrüse: So rechnen Sie die Sonografie richtig ab

In der GOÄ ist der Ultraschall der Schilddrüse mit Nummer 417 gesondert ausgewiesen und mit dem Mittelwert von 28,15 € geringfügig höher bewertet als das Sono anderer, nicht gesondert erwähnter Organe nach Nummer 410 mit 26,81 €. Das verpflichtet, sich für die Sonografie der Schilddrüse dieser Nummer zu bedienen.
Häufig taucht die Frage auf, ob auch die Nebenschilddrüsen in der Leistung nach Nummer 417 enthalten sind. Die Nebenschilddrüsen sind jedoch als Organe eigenständig zu betrachten, (siehe dazu auch die GOP 2755 und 2756 im Abschnitt C VIII Halschirurgie). Deshalb kann deren Sonografie nach Nummer 420 bis zu dreimal in einer Sitzung abgerechnet werden.
Besondere Techniken der Sonografie abrechnen
Falls bei der Sonografie die Duplextechnik oder/und eine Frequenzspektrumanalyse angewandt oder auch transkavitär untersucht wurde, kommen die Zuschläge mit ihren Festbeträgen hinzu. Eine Ausnahme bildet der Zuschlag GOÄ 403, der unter üblichen Umständen zum 1,8-fachen, mit einer Begründung zum 2,5-fachen Satz berechnet werden kann, siehe untenstehende Tab. 1.
Tab. 1: Sonografie Schilddrüse und Nebenschilddrüsen |
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Nummer | Text | Betrag Faktor 2,3 | Zuschlag |
417 | Sonografie der Schilddrüse | 28,15 € | |
420 | Erste Neben-SD | 10,72 € | |
420 | Zweite Neben-SD | 10,72 € | |
420* | Dritte Neben-SD* | 10,72 € | |
401 | Zuschlag Duplextechnik inkl. Farbcodierung | 23,31 € | |
403 | Zuschlag transkavitär | 15,74 € | |
404 | Zuschlag Frequenzspektrumanalyse | 14,57 € | |
* Wenn alle vier selbstständig funktionstüchtigen Nebenschilddrüsen geschallt wurden, darf Nummer 420 dennoch nur dreimal berechnet werden. Mit Hinweis auf das eine zusätzliche Organ kann ein erhöhter Faktor bei der dritten GOÄ 420 begründet werden. |
Höherer Steigerungsfaktor bei der Abrechnung
Die Anzahl der geschallten Nebenschilddrüsen ist nur ein Kriterium für den Ansatz eines erhöhten Faktors. Nach § 5 der allgemeinen Bestimmungen der GOÄ können die Schwierigkeit der Erkrankung, der Zeitaufwand oder besondere Umstände bei der Ausführung sowohl für die Hauptleistung 417, als auch für die weiteren Organe nach Nummer 420 ein gesteigertes Honorar rechtfertigen. Zu den Schwierigkeiten können zum Beispiel der Zustand nach Voroperationen in diesem Gebiet oder Verwachsungen gehören oder der Ultraschall kann aus anderen Gründen im Einzelfall zeitaufwändiger, schwieriger oder mit besonderen Umständen behaftet gewesen sein.
Sonografie von hirnversorgenden Arterien
Im Gegensatz zur Sonografie der Schilddrüse ist die Lage bei Duplexuntersuchungen der hirnversorgenden und Periorbitalarterien schwieriger. Hier dürfen die Zuschläge 401 und 404 nicht neben der Hauptleistung 645 abgerechnet werden. Es ist aber möglich, diesen besonderen Aufwand über den Faktor der GOP 645 abzubilden. Es hat sich der folgende Nummernansatz entwickelt (Tab.2).
Tab. 2: Sonografie Carotiden | |||
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GOÄ-Nummer | Honorar zum Mittelwert |
Honorar bis 3,5-f./ 2,5-f. | |
Art. Carotis re. | 410 | 26,81 € | 40,80 € |
Art. Carotis li., Aa. vertebralis re+li |
3 x 420 | 32,36 € | 48,96 € |
Doppler hirnversorg./Periorbitalart. | 645 | 68,20 € | 94,72 € |
* Zweifelsfrei ergibt sich ein größerer Zeitaufwand beim Duplex nach 645, wenn das Verfahren farbcodiert ist und zugleich die Frequenzspektrumanalyse läuft. |
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