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Jan Löhler folgt auf Dr. Dirk Heinrich, der sein Amt im Zuge der Jahresversammlung des Deutschen Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V. zur Verfügung gestellt hatte. Der neue Präsident sei sein Wunschkandidat, bekräftigte Heinrich. „Jan Löhler ist fachlich unangefochten, durchsetzungsstark und politisch versiert.“ Heinrich stand über 14 Jahre an der Spitze des Berufsverbandes und wechselt nun in das Amt des Bundesschatzmeisters.

Was Jan Löhler als neuer Präsident erreichen will

Löhler bedankte sich für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und kündigte an, sich mit aller Kraft für die Interessen der HNO-Ärzteschaft einzusetzen. Es gehe in den nächsten Jahren darum, die Rahmenbedingungen der ambulanten Versorgung zu verbessern, kündigte Löhler an. „Wir brauchen eine angemessene, vollständige und leistungsgerechte Vergütung, weniger Bürokratie sowie eine echte Wertschätzung für die Arbeit von Ärztinnen und Ärzten sowie Medizinischen Fachangestellten. Für die Ausgestaltung der Ambulantisierung benötigen wir solche Strukturen, die eine Patientenbehandlung in Kooperation von ambulant und im Krankenhaus tätigen Ärzten ermöglichen. Eine einseitige Öffnung der Kliniken für ambulante Leistungen wäre der falsche Weg.“

Mit Blick auf den Ärztemangel und die schwierige Nachfolgersuche werde es darum gehen, attraktive Arbeitsmodelle für die nachfolgende Ärztegeneration zu entwickeln. Weiterhin sei es dringend erforderlich, das Berufsbild MFA aufzuwerten. Angesichts der Finanzierungslücke in der Gesetzlichen Krankenversicherung komme man in Zukunft nicht an einer Steuerung der Patienten vorbei.

Dirk Heinrich bleibt in der Berufspolitik aktiv

Im Anschluss würdigte Jan Löhler seinen Vorgänger: „Dirk Heinrich hat als Präsident die Arbeitsbedingungen der HNO-Ärztinnen und -Ärzte in Deutschland wesentlich verbessert. Unter seiner Führung hat sich nicht nur das Bild der HNO-Heilkunde insgesamt modernisiert. Es konnte auch die Honorarmisere der 2010er-Jahre überwunden sowie der Berufsverband in seinen Strukturen und der Außendarstellung professionalisiert werden“. Dank seiner hervorragenden Vernetzung in Politik und Selbstverwaltung sei es ihm zudem immer wieder in den entscheidenden Momenten gelungen, nötige Mehrheiten zu organisieren und Kritiker zu überzeugen. „In der Auseinandersetzung mit den Krankenkassen war er kompromisslos, wenn es darum ging, die Freiberuflichkeit der Ärzteschaft zu verteidigen“, konstatierte Löhler.

Mit der Amtsübergabe ist die berufspolitische Arbeit von Heinrich allerdings noch nicht beendet. Sein Amt als Vorstandsvorsitzender des Spitzenverbands Fachärzte Deutschlands (SpiFa) führt er weiter fort. Erst vor rund zwei Wochen war er außerdem von den Delegierten der Bundeshauptversammlung als Virchowbund-Bundesvorsitzender für weitere vier Jahre wiedergewählt worden. Seinen Rückzug vom Amt des Präsidenten begründete Heinrich damit, dass er in Zukunft mehr Freiräume für berufspolitische Aufgaben übergeordneter Natur, insbesondere auf der Bundesebene, haben wolle.