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Corona-News

Wie schlimm wird die Corona-Krise Deutschland noch treffen? Wie lange hält die Pandemie an, welche Opferzahlen sind zu befürchten und welche Zukunft hat die deutsche Wirtschaft? Verlässliche Antworten auf diese Fragen gibt es bisher nicht. Das Bundesinnenministerium (BMI) hat mehrere Szenarien entworfen, darunter auch ein Worst-Case-Szenario. Wie eine neue aposcope-Umfrage zeigt, tendiert die Mehrheit des Apothekenpersonals (70 Prozent) in Deutschland dazu, an eine besonders schlechte Entwicklung zu glauben.

Steigende Corona-Zahlen in allen europäischen Ländern

Angesichts der steigenden Infektionszahlen sowie der mitunter dramatischen Lage in anderen europäischen Ländern hat sich die Wahrnehmung des Coronavirus und seiner Folgen in den letzten Wochen spürbar verändert – auch bei Apothekern und Apothekerinnen sowie ihren PTA.

Laut den Ergebnissen der aktuellen aposcope-Umfrage fürchten inzwischen 70 Prozent der in diesen Berufsgruppen Befragten, dass auch hierzulande bald viele Menschen an Covid-19 sterben könnten. Vor einem Monat (Kalenderwoche 10) lag der Anteil noch bei 28 Prozent und hat sich von Woche zu Woche deutlich erhöht. Allein im Vergleich zur Vorwoche zeigt sich ein Anstieg um vier Prozentpunkte von 66 Prozent auf 70 Prozent.

Apotheker warnen vor gefährlichem Corona-Virus

Vor einigen Wochen noch hielt der Großteil der Apotheker und ihrer Mitarbeiter den Coronavirus nicht für gefährlicher als die Grippe. Das hat sich gewandelt: 70 Prozent der Befragten würden dieser Aussage heute nicht mehr zustimmen. Zugleich hat sich auch die Sicht auf die öffentliche Berichterstattung gewandelt. So sind immer weniger Befragte der Meinung, dass das Thema „Coronavirus“ in den Medien dramatisiert wird. Während in Kalenderwoche 10 noch 90 Prozent des Apothekenpersonals diese Ansicht vertreten haben, ist es inzwischen nicht einmal die Hälfte (48 Prozent).

Apothekenpersonal sorgt sich auch um die eigene Gesundheit

Obwohl mehr als zwei Drittel der Befragten mit den Informationen des Bundesgesundheitsministeriums und dem Krisenmanagement der Bundesregierung zufrieden sind (jeweils 71 Prozent), befürchten 82 Prozent, dass sich das Virus in den kommenden Wochen weiter massiv verbreiten wird. Vor diesem Hintergrund wächst auch die Sorge, sich selbst mit dem Coronavirus zu infizieren. Diese wird von rund der Hälfte der Teilnehmer (49 Prozent) inzwischen geteilt und hat im Vergleich zu Kalenderwoche 11 (22 Prozent) deutlich zugenommen.

Bisher ist der Anteil der Infizierten in den Apotheken jedoch gering: 94 Prozent des Apothekenpersonals geben an, dass es in ihrem Kollegenkreis bisher keine Erkrankungen gibt. Gleichwohl sorgt sich mehr als ein Drittel der Befragten um das eigene Wohl und das der Teammitglieder (jeweils 35 Prozent).

Ungewisse Zukunft: Folgt nach dem Kundenansturm der große Einbruch?

Darüber hinaus bereitet auch die wirtschaftliche Zukunft den Apotheken Sorgen: Nachdem das Apothekenpersonal in den ersten Tagen und Wochen der Corona-Pandemie einen enormen Kundenansturm zu bewältigen hatte, ist es inzwischen deutlich ruhiger geworden. Die Folgen sind Überstundenabbau (23 Prozent), flexible Arbeitszeiten (30 Prozent) und Kurzarbeit (8 Prozent). Nicht umsonst bangt knapp ein Drittel der Umfrageteilnehmer um die eigene wirtschaftliche beziehungsweise finanzielle Lage (30 Prozent) sowie mehr als jeder Vierte um die Überlebensfähigkeit der Apotheke (28 Prozent).

Angst vor Coronavirus