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Geldanlagen
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Bislang schreckten viele Menschen vor digitalen Währungen zurück, weil ihnen die starken Kursschwankungen nicht geheuer waren. Stablecoins sollen das ändern. Denn sie sind in der Regel an verlässliche Vermögenswerte gebunden.

Wie Stablecoins abgesichert sind

Es gibt zum Beispiel fiatgedeckte Stable­coins, die durch Einlagen in klassische Fiat-Währungen wie US-Dollar oder Euro gedeckt sind. Damit bieten sie die Möglichkeit eines 1 : 1-Rücktauschs in die Referenzwährung. Ein anderes Modell sind rohstoffgedeckte Stablecoins, deren Wert an Rohstoffe wie Gold gekoppelt ist. Diese Deckung mit sicheren Vermögenswerten soll für Kursstabilität sorgen. 

Zudem liegen Stablecoins, wie andere Kryptowährungen auch, auf einer Blockchain. Dabei handelt es sich um eine digitale, dezentrale Datenbank, die alle Transaktionen fälschungssicher, transparent und dauerhaft speichert.

Historie der Stablecoins

Die ersten Stablecoins entstanden 2014. Der bekannteste ist Tether (USDT), dessen Wert einem US-Dollar entspricht. Seither ist der Markt stark gewachsen: Mitte August 2025 lag das Handelsvolumen von Tether bei über 150 Milliarden US-Dollar. Von einem Nischenprodukt der „Decentralized Finance“(DeFi)-Bewegung kann man daher nicht mehr sprechen. Viele Analysten erwarten, dass der Markt die Billionen-Dollar-Marke knacken könnte. Der Geschäftsführer des Zahlungsnetzwerks Ripple rechnet mit zwei Billionen bis zu den frühen 2030er-Jahren.

Erster deutscher Stablecoin gestartet 

Ende Juli 2025 startete nun der erste deutsche Stablecoin. Der EURAU ist ein vollständig regulierter Stablecoin, dessen Wert 1 : 1 an den Euro gekoppelt ist. Er ist „made in Germany“, dessen Herausgeber das Fintech-Unternehmen AllUnity aus Frankfurt ist. Der EURAU kann in gängigen Krypto-Wallets gespeichert und weltweit gehandelt werden. Der Stablecoin bietet so die Möglichkeit, Euro digital zu transferieren – außerhalb des Bankensystems und rund um die Uhr.

Wichtig: Der deutsche Stablecoin ist zu 100 Prozent mit Euro-Reserven gedeckt und wird von der BaFin überwacht. Zudem erfüllt er die EU-Vorgaben der „Markets in Crypto-Assets Regulation“ (MiCAR).

Wichtige gesetzliche Regelungen

Die EU-Verordnung MiCAR schafft seit 2023 in Europa für Stablecoins klare, einheitliche Regeln und stärkt den Anlegerschutz. Der US-Genius Act von 2025 schreibt hingegen die vollständige Wertdeckung für an den US-Dollar gebundene Stablecoins vor und fördert damit das Vertrauen und die Sicherheit im amerikanischen Markt.

Mit klaren Vorgaben von beiden Seiten des Atlantiks rücken Stablecoins nun aus der Grauzone und werden zum regulierten Bindeglied zwischen traditionellem Finanzsystem und digitaler Wirtschaft.  So können Stablecoins auch für internationale Transfers von Währungen auf Blockchain-Basis genutzt werden. Technische Reife und höhere Akzeptanz könnten ihren Einsatz im globalen Handel und Zahlungsverkehr zusätzlich weiter vorantreiben.     

Gezielt auswählen

Trotz gewisser Sicherheiten sind Stablecoins nicht risikofrei

Manche Anbieter hielten nicht die versprochenen Reserven, wie beim USDT, der zeitweise nur teilweise mit Bargeld gedeckt war. Fehlende Regulierung kann teuer werden: Der algorithmische Stable­coin TerraUSD brach 2022 zusammen, Anleger verloren Milliarden. Auch Programmierfehler oder Hackerangriffe führten bereits zu Diebstählen oder Blockaden. Wählen Sie nur regulierte Anbieter mit vollständiger Reservedeckung und geprüfter Transparenz.  Stablecoins eignen sich als kurzfristiger Krypto-Parkplatz, sie sind jedoch keine sichere Geldanlage.

Bite beachten Sie: Dieser Beitrag dient nur der allgemeinen Information und stellt keine Kaufempfehlung dar. Für eine individuelle Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Bank-Berater.

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