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Allgemeinmedizin

Während die bundesweiten Fallzahlen der Parkinson-Krankheit seit 2010 von 360.000 Patient:innen kontinuierlich angestiegen waren, erreichten sie 2016 mit knapp 400.000 Betroffenen den Höchststand. Seitdem sind diese Zahlen kontinuierlich gesunken.

2019 lag der Wert nur noch bei gut 380.000 Erkrankten. Dabei unterscheidet sich der Verlauf bei Frauen und Männern. Während bei Frauen der Anstieg nur bis 2014 (Höchststand mit 203.000 Patientinnen) erfolgte und danach zurückging, verlief diese Entwicklung bei Männern verzögert.

Höchststand der Parkinson-Fälle wurde 2017 erreicht

Der Höchststand wurde 2017 mit 192.000 Fällen erreicht. Der Anstieg der Patient:innen-Zahlen bis zum Höchststand betrug bei Frauen somit 4,3 Prozent über einen Zeitraum von insgesamt vier Jahren (2010–2014). Bei Männern war der Anstieg mit knapp 14,2 Prozent innerhalb von sieben Jahren (2010–2017) etwa dreimal größer.

Diese Entwicklung hatte zur Folge, dass der weibliche Anteil an allen Patient:innen mit Morbus Parkinson von 54 Prozent 2010 auf 50 Prozent im Jahr 2019 zurückging. Auch nach Standardisierung struktureller Alters- und Geschlechtsunterschiede ist ein signifikantes Ost-West-Gefälle zu beobachten. Dabei fiel die Erkrankungslast in Ostdeutschland und im Saarland besonders hoch aus.

Mehr Parkinson-Kranke auf dem Land

Auf Kreisebene lag die Prävalenz in ländlichen Kreisen höher als in städtischen. Stadt-Land-Unterschiede erklären sich aber vor allem durch die demografische Struktur. Sie sind somit relevant für den Versorgungsbedarf und die Versorgung einer älteren Bevölkerung. Die häufigsten Begleiterkrankungen in der Gruppe der Parkinson-Patient:innen waren Hypertonie (76 Prozent) und Stoffwechselstörungen (55 Prozent).

Das sind die zentralen Ergebnisse einer aktuellen Versorgungsatlas-Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) zur ambulanten Versorgung von Morbus Parkinson in Deutschland. Der komplette Bericht kann hier abgerufen werden.