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Gynäkologie

Dieser Frage sind Forschende einer renommierten New Yorker Fruchtbarkeitsklinik jetzt im Rahmen einer retrospektiven Kohortenstudie nachgegangen. Hierfür werteten sie die Daten von 543 Frauen aus, die im Alter von 27 bis 44 Jahren (Median: 38,3 Jahre) ihre Eizellen haben einfrieren lassen. Insgesamt wurden 800 Kryokonservierungen durchgeführt, bei denen jeweils mehrere Eizellen aus einem Zyklus eingefroren wurden. Ausgeschlossen wurden unter anderem Patientinnen, bei denen eine Krebsdiagnose vorlag oder bei denen die Kryokonservierung aufgrund einer anderen medizinischen Indikation durchgeführt wurde.

Die Studienteilnehmerinnen unterzogen sich im Mittel 4,2 Jahre nach der Kryokonservierung einer Kinderwunschbehandlung. Die künstliche Befruchtung wurde mittels intrazytoplasmatischer Spermieninjektion (ICSI) durchgeführt, bei der jeweils eine einzelne Samenzelle mit einer sehr feinen Nadel direkt in eine Eizelle injiziert wird. Im Mittel wurden hierfür pro Patientin 14 Eizellen, davon zwölf reife M2-Oozyten, aufgetaut. Diesen Prozess überlebten 79 Prozent der Eizellen unbeschadet.

Ähnliche Erfolgsaussichten wie klassische Methoden

Insgesamt konnten 61 Prozent der Frauen mindestens eine befruchtete Eizelle eingepflanzt werden. Davon gebaren 39 Prozent mindestens ein Kind. Diese Erfolgsquote ist laut Studienautoren vergleichbar mit einer In-vitro-Fertilisation bei gleichaltrigen Frauen.

Größere Chancen auf eine erfolgreiche Kinderwunschbehandlung hatten Frauen, die zum Zeitpunkt der Eizellentnahme jünger waren und von denen mehr reife Eizellen aufgetaut werden konnten. So stieg die Erfolgsrate bei Patientinnen unter 38 Jahren bei der Kryokonservierung und mit mehr als 20 reifen Oozyten auf 70 Prozent. Dahingegen sanken die Chancen bei Frauen, die beim Einfrieren der Eizellen 41 Jahre oder älter waren, auf 33 Prozent – und das auch nur dann, wenn mehr als 20 aufgetaute, reife Oozyten verfügbar waren.

In Fällen, in denen nur weniger als zehn reife Eizellen zur Verfügung standen, betrug die Erfolgsrate 36 Prozent bei einer Entnahme im Alter von unter 38 Jahren und 13 Prozent bei einer Entnahme ab einem Alter von 41 Jahren. Keinen Einfluss auf die Erfolgsaussichten hatte hingegen die Dauer der Kryokonservierung.