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Medizin

Einige ungesunde Verhaltensweisen erhöhen das Risiko für Krebs. Dazu gehört an erster Stelle Rauchen, gefolgt von Alkoholkonsum, Adipositas, ungesunder Ernährung und zu wenig Bewegung.

Lebensstilfaktoren beeinflussen das Krebsrisiko

Es ist inzwischen bekannt, dass manche dieser sogenannten Lebensstilfaktoren das Risiko für bestimmte Krebsarten erhöhen. Zum Beispiel gibt es bei Brust- oder Darmkrebs einen Zusammenhang zu Übergewicht und Bewegungsmangel. Anders bei Prostatakarzinomen. Bekannte Risikofaktoren für die Entstehung sind höheres Alter und familiäre Häufung. Chronische Entzündungen scheinen ebenfalls das Risiko zu erhöhen. Inwieweit Lebensstilfaktoren die Entstehung von Prostatakrebs beeinflussen, dafür gibt es bisher wenig gesicherte Erkenntnisse. 

Ein schwedisches Forscherteam um Dr. Kate A. Bolam von der Abteilung für körperliche Aktivität und Gesundheit der Schwedischen Schule für Sport- und Gesundheitswissenschaften GIH, Stockholm, hat deshalb untersucht, welche Auswirkungen kardiorespiratorische Fitness auf die Inzidenz und Mortalität von Patienten mit Prostatakarzinomen hat. Das renommierte Magazin „British Journal of Sports Medicine“ hat die Ergebnisse veröffentlicht.

Forscher untersuchen Fitness schwedischer Männer

Für ihre Analyse haben die Wissenschaftler Datenbanken des schwedischen Health Profile Instituts von 1982 bis 2019 verwendet. Insgesamt schlossen sie in die Studie über 57.000 berufstätige Männer mit einem Durchschnittsalter von 41,4 Jahren ein, die an mindestens zwei arbeitsmedizinischen Untersuchungen im Abstand von elf Monaten teilgenommen hatten. Bei der Untersuchung wurden die Körpergröße und das Gewicht der Männer gemessen. Außerdem beantworteten sie einen Fragebogen, in dem es um ihren Lebensstil, ihre körperlichen Aktivitäten und die Selbsteinschätzung ihrer Gesundheit ging. Zur Beurteilung ihrer kardiorespiratorischen Leistungsfähigkeit, anhand der submaximalen Sauerstoffaufnahme VO2max, absolvierten sie einen Fahrrad-Ergometer-Test.

Verbesserung der Fitness scheint Prostatakrebsrisiko zu senken

Das sind die Ergebnisse der schwedischen Forscher:

  • Ein Prozent der Teilnehmer erkrankte innerhalb von rund 6,7 Jahren an Prostatakrebs.

  • 0,08 Prozent starben aufgrund des Prostatakarzinoms. Aufgrund der niedrigen Anzahl ließ sich kein ausreichender Zusammenhang zwischen körperlicher Fitness und Prostatakrebs-Mortalität ableiten.

  • Bei Teilnehmern, die ihren VO2max-Wert bis zum zweiten Ergometer-Test um mehr als drei Prozent gesteigert hatten, wurde in den Folgejahren signifikant seltener Prostatakrebs diagnostiziert als bei denen mit gleichbleibendem VO2max.

„Die Ergebnisse dieser Studie machen deutlich, wie wichtig es ist, die Allgemeinheit dabei zu unterstützen, ihre kardiorespiratorische Fitness zu erhöhen oder ein moderates Fitnessniveau zu erreichen”, schlussfolgern die Studienautoren.

Quelle:

https://bjsm.bmj.com/content/early/2024/02/26/bjsports-2023-107007

https://www.dkfz.de/de/krebspraevention/Krebsrisiken_das-sagt-die-Wissenschaft/Wissenschaft_Index.html

https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Prostatakrebs/prostatakrebs.html