Viele Ärzte planen vorzeitigen Ausstieg: Hohe Arbeitslast und Kosten
Marzena SickingNur etwa die Hälfte der niedergelassenen Ärzte plant, ihre Praxis bis zum Renteneintritt fortzuführen. Zu hohe Arbeitsbelastung, steigende Praxiskosten und Fachkräftemangel zählen zu den Hauptgründen für die vorzeitige Praxisabgabe. Dies zeigt eine aktuelle ZiPP-Befragung.
Viele Praxen vor dem Aus
Laut der Befragung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (ZiPP) plant nur jeder zweite Arzt und Psychotherapeut, seine Praxis bis zum regulären Renteneintritt fortzuführen. Rund 20 Prozent streben einen frühzeitigen Ruhestand an, während 14 Prozent sich lieber anstellen lassen oder in Medizinische Versorgungszentren wechseln möchten. Acht Prozent beabsichtigen, ihre Praxis künftig privat weiterzuführen.
Gründe für die Praxisaufgabe
Die Ergebnisse der Befragung spiegeln ein klares Bild wider: Überlastung, Fachkräftemangel und steigende Praxiskosten setzen den Praxisinhabern zunehmend zu. „Überbordende Bürokratie, dysfunktionale Digitalisierung und immense Kostenanstiege verärgern und frustrieren die Kolleginnen und Kollegen“, so das Fazit des KBV-Vorstands.
Alarmierende Arbeitsbelastung
Die hohen administrativen Anforderungen verschärfen die Lage: „Über 61 Tage im Jahr gehen allein für Papierkram drauf. Kostbare Zeit, die für die Versorgung der Patientinnen und Patienten fehlt“, so die KBV. Auch der anhaltende Fachkräftemangel im nichtärztlichen Bereich verschlimmert die Situation weiter.