Wirtschaftsnachrichten für Ärzte | ARZT & WIRTSCHAFT
Praxis

Der Medizinklimaindex stieg laut Mitteilung der Stiftung Gesundheit seit der Corona-Sondererhebung im Mai um 26,7 Punkte an. Das ist nicht nur ein immenser Zuwachs. Der Index rangiert mit einem Wert von +1,6 damit erstmals seit drei Jahren auch wieder im positiven Bereich. „Damit hat der Index seinen historischen Rückgang um 22,8 Punkte sogar überkompensiert“, berichtet Prof. Dr. Dr. Konrad Obermann, Forschungsleiter der Stiftung Gesundheit.

Der MKI gilt als Indikator für die Stimmung im Medizinmarkt und wird seit 2006 halbjährlich von der Stiftung Gesundheit erhoben. Im Mai hatte es aufgrund der Pandemie erstmalig eine Sondererhebung gegeben.

Ärzte blicken optimistischer in die Zukunft

Verantwortlich für den starken Anstieg des MKI ist vor allem die deutlich optimistischere Erwartungshaltung der Ärzte für die kommenden sechs Monate: „Im Mai rechneten noch 65,4 Prozent damit, dass sich ihre wirtschaftliche Lage verschlechtern würde. Dieser Anteil ist auf 28,7 Prozent zurückgegangen“, berichtet Obermann. Bemerkenswert sei, dass dieser Wert sogar deutlich unter dem Vor-Pandemie-Niveau liege: „Offenbar sind die niedergelassenen Ärzte gestärkt aus dieser Krise hervorgegangen“, so Obermann: „Sie wissen, dass das Gesundheitssystem die erste Welle gut verkraftet hat, und dass alternative digitale Strukturen wie beispielsweise Videosprechstunden funktionieren.“

Steigende Werte in allen Fachgruppen

Der kräftige Aufwärtstrend zieht sich durch alle betrachteten Fachgruppen: Der deutlichste Anstieg zeigt sich bei den Zahnärzten, deren Index um 36,7 Punkte auf einen Wert von +4,6 kletterte. Die Fachgruppenindices der Haus- und Fachärzte legten um jeweils 25,3 Punkte zu und rangieren nur noch im niedrigen einstelligen Negativbereich (Hausärzte -3,1 / Fachärzte -4,9). Am optimistischsten zeigen sich die Psychologischen Psychotherapeuten mit einem Fachgruppenindex +21,5. Im Vergleich zum Mai verzeichnete diese Gruppe den geringsten Stimmungsaufschwung, ihr Index hatte damals aber auch am wenigsten an Wert eingebüßt.

Die komplette Studie können interessierte Ärzte und Ärztinnen auf dieser Seite der Stiftung Gesundheit kostenlos herunterladen.