Wirtschaftsnachrichten für Ärzte | ARZT & WIRTSCHAFT
Praxisführung

Ärzte, die ihr Fachwissen auch einsetzen, um bedürftigen Menschen zu helfen, können sich bei der Stiftung Gesundheit um die Auszeichnung “Dr. Pro Bono” bewerben. Dieses Siegel können sie auf ihrer Website veröffentlichen und so der Öffentlichkeit und ihren Patienten zeigen, dass sie sich in ihrer Freizeit für das Gemeinwohl einsetzen. Auch in der arzt-auskunft.de wird das Siegel für Patienten sichtbar aufgenommen. Ausgewählte Projekte der ehrenamtlichen Tätigkeit stellt die Stiftung Gesundheit zudem auf ihrem Blog vor. Für die Ärzte ist dies natürlich kostenlos.

Um die Auszeichnung zu erhalten, müssen Ärzte die Stiftung nur über ihr ehrenamtliches Engagement informieren. Erwartet wird “der persönliche Einsatz ärztlicher Fachkunde zugunsten von Menschen mit Bedarf an Unterstützung, Förderung bzw. Information, um Vorbeugung, Linderung oder Heilungschancen in physischer, psychischer bzw. sozialer Gesundheit zu verbessern oder zu erleichtern.” Anhand einer Richtlinie mit insgesamt 15 Kategorien wird dann geprüft, ob die ehrenamtliche Tätigkeit für das Siegel in Frage kommt. Mehr über die Kategorien erfahren Sie unter www.arzt-auskunft.de (Webcode: Pro Bono, diesen geben Sie bitte im Feld oben rechts ein).

Einsatz für Terroropfer, Obdachlose und Fußballamateure

Die Stiftung Gesundheit verlieht die Auszeichnung „Dr. Pro Bono“ seit April 2018 für den ehrenamtlichen Einsatz ärztlicher Fachkunde zum Wohl der Gesellschaft. Insgesamt 765 Ärzte haben das Siegel bisher erhalten. Die Bandbreite ihrer ehrenamtlichen Aktivitäten ist groß: „Sie reicht vom ärztlichen Einsatz in Entwicklungsländern über die kostenlose Behandlung von Obdachlosen bis hin zur ärztlichen Betreuung in Sportvereinen“, berichtet Dr. Jessica Hinteregger-Männel, Vorsitzende der Stiftung Gesundheit Fördergemeinschaft, unter deren Dach das Projekt angesiedelt ist.

Chirurgen und Internisten besonders engagiert

Unter den ehrenamtlich tätigen Ärzten sind die Chirurgen besonders stark vertreten: Mit 213 Ärzten gehören mehr als ein Viertel der ausgezeichneten Mediziner dieser Fachgruppe an. Die zweitgrößte Gruppe der ausgezeichneten Ärzte stellen die Fachärzte für Innere Medizin: Bundesweit tragen bislang 124 Ärzte mit dieser Spezialisierung das Ehrenamts-Siegel.

In München gibt es die meisten „Dr. Pro Bono“

Regional ist die stärkste Resonanz auf das „Dr. Pro Bono“-Siegel bisher in München zu beobachten: 51 Ärzte in der bayrischen Landeshauptstadt tragen die Auszeichnung. Damit haben sich dort im Verhältnis zur Einwohnerzahl drei Mal so viele Mediziner für die Auszeichnung registriert wie in anderen Metropolen. In absoluten Zahlen folgen Berlin mit 42 und Hamburg mit 24 Medizinern.

Engagement aus Überzeugung

„Mit meinem Engagement versuche ich der besonderen Verantwortung, die ich als Arzt zweifelsohne habe, ein Stück weit gerecht werden“, erzählt der Orthopäde und Sportmediziner Prof. Dr. med. Tobias Renkawitz aus Bad Abbach in Niederbayern, der zu den ausgezeichneten Ärzten gehört. Er leitet ein Präventionsprojekt gegen Sportverletzungen im Amateurfußball und engagiert sich in einem Hygieneprogramm für ein Krankenhaus in Nepal.

Auch der Facharzt für Plastische und ästhetische Chirurgie Dr. med. Henning von Gregory aus Berlin, der Opfer von Terror, Krieg und Folter unentgeltlich operiert, hilft aus Überzeugung: „Wir haben das große Glück, in Sicherheit, Freiheit und Wohlstand zu leben. Für mich ist es ein Gebot der Nächstenliebe, alles zu tun, um denen zu helfen, die dieses Glück nicht haben und noch dazu unverschuldet Leid ertragen müssen.“