Wirtschaftsnachrichten für Ärzte | ARZT & WIRTSCHAFT
Praxis

Mit einer sorgfältig erarbeiteten Praxisidentität und einem dazu passenden Design kann der wirtschaftliche Erfolg einer Arztpraxis gestärkt werden. Als Basis können Ärztinnen und Ärzte dafür auf Erkenntnisse aus der Architekturpsychologie zurückgreifen. Ein wichtiger Eckpfeiler ist dabei die Farbwirkung in Räumen. Wie Farben Menschen beeinflussen, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab – zum Beispiel von kulturellen Assoziationen oder physiologischen Reaktionen auf Farbstimuli. So wirken Blau und das sogenannte „cool down pink“ blutdrucksenkend, während Rot die Herzfrequenz erhöht.

Diese Erkenntnisse können sich Ärztinnen und Ärzte für die Corporate Identity ihrer Praxis zunutze machen. Welche Gesamtwirkung möchten sie mithilfe von Farben erzielen? Eine beruhigende oder vielleicht doch lieber eine heitere, fröhliche? Die Farbwahl sollte sich nicht nur akzentuiert an den Praxiswänden und in der Dekoration widerspiegeln, sondern auch in der Praxiskleidung, dem Briefpapier und den Visitenkarten. In der Architekturpsychologie spielt neben der Farbwahl aber auch die Formwirkung eine große Rolle. So erwecken quadratische Formen das Gefühl von Stabilität und Kompaktheit, runde erscheinen als ruhende Fixationspunkte. Schlangenlinien wirken dynamisch und schwungvoll, x-förmige Elemente dagegen verbindend.

Spezielle Wirkung von Formen nutzen

Vor dem Hintergrund der gewünschten Gesamtwirkung können diese Elemente in das Praxiskonzept integriert werden, sei es in Form einer gebogenen, blaugestrichenen Trennwand, die den Wartebereich schützend abschirmt und so das Gefühl von Sicherheit vermittelt oder schlangenförmigen Dekorationselementen, die den fröhlichen, schwungvollen Charakter der Arztpraxis symbolisieren. Neben der optischen Gestaltung gehören zur Corporate Identity aber auch Verhaltensleitbilder für die Mitarbeiter, die die Identität der Praxis unterstützen. Wie soll zum Beispiel die Begrüßung der Patienten am Telefon und am Praxisempfang sein? Eine Frage, die man nicht unterschätzen sollte, denn für Patienten ist dies der erste Kontakt mit der Arztpraxis, noch lange bevor sie auf den Arzt treffen. Und der erste Eindruck zählt! Wichtig für das Praxisimage ist aber auch: Wie wird mit Patientenbeschwerden umgegangen? Gibt es für die Mitarbeiter eine Vorgabe, wie sie in solchen Fällen vorzugehen haben? Und wie lange sitzen Patienten durchschnittlich im Wartezimmer?

Das i-Tüpfelchen bilden zudem klare Regeln für die Mitarbeiter und sensible Kontrollen bezüglich der patientenorientierten Kommunikation. Des Weiteren haben Verbesserungen in diesen Bereichen am Ende auch einen medizinischen Nutzen. Denn wenn der Patient sich wohlfühlt, ist er oft weniger skeptisch und folgt den Therapieanweisungen des Arztes besser als derjenige, der bereits im Vorfeld einen negativen Eindruck erhält.