Praxismanager und Praxismanagerin – Teamführung mit Herz und Seele
Bianca NuberSie oder er ist Bindeglied und Vermittler zwischen Praxisleitung, Team und Patient:innen und übernimmt komplexe Führungs- und Managementaufgaben. Die Ausbildungskosten werden meist komplett übernommen. Doch was macht diesen Beruf für MFA eigentlich so attraktiv?
Digitalisierung, sich verändernde Rahmenbedingungen, laufend neue Gesetze und Vorgaben: Das Führen einer Arztpraxis wird immer anspruchsvoller. Praxismanager planen, organisieren und kontrollieren den gesamten Alltag einer Praxis, leiten das Team, unterstützen jede und jeden in ihrer bzw. seiner fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung.
Sie kümmern sich aber auch um die interne Kommunikation, kontrollieren das Qualitätsmanagement und managen Notfälle wie zum Beispiel IT-Sicherheitsvorfälle. Sie führen die Praxis nicht zuletzt auch kaufmännisch, sodass Kosten und Gewinn in einem gesunden Verhältnis bleiben und die Praxisleitung sich auf ihre Kernaufgabe konzentrieren kann: für ihre Patientinnen und Patienten da zu sein.
Organisationstalent und Teamgeist
Karola Bommer ist seit 35 Jahren MFA in einer Landarztpraxis in Dankmarshausen. 2022 hat sie am Fernlehrgang Zertifizierte Praxismanagerin in der Arztpraxis des PKV Instituts teilgenommen. Sie sagt: „Ich sehe mich nicht als Vorgesetzte. Wir sind gleichberechtigt im Team, aber ich trage besondere Verantwortung dafür, dass unsere Patienten menschlich und medizinisch kompetent behandelt werden.“
Neben der Planung von Fortbildungen kümmert sich Bommer auch um das Qualitätsmanagement, den Social-Media-Auftritt der Praxis sowie die Planung von Veranstaltungen und Aktionstagen. Mit ihren guten Kommunikationsfähigkeiten und ihrer positiven Grundhaltung versucht sie, eine freundliche Atmosphäre zu schaffen, in der sich alle im Team wohlfühlen können.
Auf qualifizierte Weiterbildungen setzen
Die meisten Praxismanager kommen aus den eigenen Reihen: Die MFA brauchen dafür nur eine Weiterbildung und eine geeignete Persönlichkeit. „Gute Praxismanager sind Organisationstalente“, weiß Iris Schluckebier, Expertin für Praxis- und Qualitätsmanagement sowie Teilnehmerbetreuerin beim PKV Institut. „Sie können Menschen auf Augenhöhe führen.“
Neben dem Sinn fürs Menschliche gehöre zum Berufsbild auch der Sinn fürs Unternehmerische: „Eine Arztpraxis ist ein Unternehmen. Sie muss vernünftig wirtschaften, um Gehälter zahlen und den Praxisbetrieb aufrechterhalten zu können. Wer einen Sinn und ein Interesse dafür hat, wird die kaufmännische Praxisführung auch ohne BWL-Studium meistern.“
Kosten meist zu 100 Prozent übernommen
Die Berufsbezeichnung „Praxismanager:in“ ist nicht geschützt, Fortbildungsinhalte können je nach Anbieter stark variieren. „Eine Fortbildung zur Praxismanager:in sollte möglichst viele Bereiche des Praxisbetriebs abdecken und speziell für Medizinische Fachangestellte (…) entwickelt worden sein“, sagt Eva Betz-Weiß, Leiterin Produktmanagement Fernlehrgänge beim PKV Institut.
Fest steht: Praxismanager wird man nicht über Nacht. Kurze Wochenendseminare können Impulse geben, aber kein solides Wissen und Fähigkeiten für Praxismanagerinnen vermitteln. Deshalb sollte man sich vorher gut informieren. Die Kosten für die Weiterbildung werden oftmals zu 100 Prozent von der Bundesagentur für Arbeit übernommen.
Nähere Infos dazu unter www.pkv-institut.de.