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Vermischtes

Ambulante Pflegedienste sind eine wichtige Säule für die pflegerische Versorgung in Niedersachsen. Stärker als in Ballungszentren sind ländliche Gebiete aber häufig deutlicher von Alterungsprozessen betroffen. Das stellt ambulante Pflegedienste vor große Herausforderungen: Die Nachfrage nach professionellen Pflegeleistungen wächst in diesen Gebieten. Gleichzeitig bestehen starke Abwanderungsprozesse junger Menschen, die dann als Nachwuchskräfte in der Pflege fehlen. Auch führen die von der Selbstverwaltung gesetzten Rahmenbedingungen zu hoher Arbeitsverdichtung, geteilten Diensten oder unfreiwilliger Teilzeitarbeit.

Mehr als 6 Millionen Euro jährlich

Mit mehr als 6 Millionen Euro jährlich stärkt die niedersächsische Landesregierung jetzt bis 2018 die Arbeitsbedingungen der ambulanten Pflege im ländlichen Raum. Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt sagt zum Start des Förderprogramms: „Wir wollen, dass die Menschen auf dem Land bestmöglich pflegerisch versorgt werden. Für eine gute Pflege zu Hause müssen die Arbeits- und Organisationsbedingungen in der ambulanten Pflege allerdings deutlich verbessert werden. Mit unserem Förderprogramm setzen wir große Anreize, dass die Dienste jetzt auf Dauer angelegte strukturelle Veränderungen umsetzen.“

Mit Blick auf die älter werdende Gesellschaft müssten alle Verantwortlichen engagiert zusammenarbeiten, um die Arbeitsbedingungen attraktiver zu gestalten, so die Ministerin, mit dem neuen Programm setze das Land hier ein klares Signal. Aber auch die Vertragspartnerinnen und Vertragspartner der Selbstverwaltung seien gefordert: „Ich erwarte, dass die Selbstverwaltung sich noch stärker für bessere Rahmenbedingungen und eine gerechte Vergütung der Leistungen in der ambulanten Pflege einsetzt“, betont Ministerin Rundt.

Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeits- und Rahmenbedingungen

Träger von ambulanten Pflegediensten aus dem ländlichen Raum können beispielsweise Fördermittel für Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeits- und Rahmenbedingungen, der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der Förderung von Kooperation und Vernetzung oder für die Einführung von technischen und EDV-basierten Systemen erhalten.

Neben der heutigen Auftaktveranstaltung zum Förderprogramm in Hannover wird es Regionalveranstaltungen in Oldenburg, Lüneburg, Braunschweig und Hildesheim geben. Dort werden erste Impulse vermittelt, um Maßnahmen einzuleiten und umzusetzen.

In den beiden kommenden Jahren wird die Landesregierung außerdem die Zuschüsse zur Schulgeldfreiheit in der Altenpflegeausbildung aufstocken. Vorbehaltlich der Zustimmung des Landtags werden die Beträge von 7,5 Millionen Euro in 2016 auf 7,75 Millionen Euro in 2017 und 8,5 Millionen Euro in 2018 erhöht. „Die gesetzlich abgesicherte Schulgeldfreiheit ist ein großer Pluspunkt wenn es darum geht, dass sich junge Menschen für eine Ausbildung in der Altenpflege entscheiden“, unterstreicht Ministerin Cornelia Rundt.

Servicehinweise

Nähere Informationen zum Förderprogramm finden Sie hier:

http://www.ms.niedersachsen.de/startseite/staerkung_ambulanten_pflege_im_laendlichen_raum/staerkung-der-ambulanten-pflege-im-laendlichen-raum-144875.html

Förderanträge gibt es hier:

http://www.soziales.niedersachsen.de/startseite/soziales_gesundheit/gesundheit_und_pflege/staerkung_ambulanten_pflege_im_laendlichen_raum/staerkung-der-ambulanten-pflege-im-laendlichen-raum-144858.html

Quelle: www.beipress.de