Ärzte besonders begehrt: Jeder Fünfte findet ein hohes Einkommen attraktiv
Marzena SickingEs wird oft behauptet, dass Ärzte eine besondere Anziehungskraft auf das andere Geschlecht ausüben. Dies liegt möglicherweise weniger an ihrer souveränen Ausstrahlung oder dem weißen Kittel, sondern vielmehr an den schwarzen Zahlen auf ihrem Konto.
Mit einem durchschnittlichen Bruttojahresgehalt von etwa 94.750 Euro zählen Ärzte zu den Top-Verdienern unter den Fach- und Führungskräften in Deutschland. Dieses hohe Einkommen bringt nicht nur Vorteile bei Kreditgesprächen und der Altersvorsorge, sondern beeinflusst auch die Partnerwahl, wie verschiedene Studien nahelegen.
Finanzielle Attraktivität in der Partnerwahl
Obwohl die Mehrheit der Deutschen keine Materialisten sind und 72 Prozent angeben, dass finanzielle Belange bei der Partnerwahl keine Rolle spielen, zeigt sich bei genauerem Hinsehen ein differenziertes Bild. Laut einer Umfrage von Verivox achten rund 19 Prozent der Männer darauf, dass potenzielle Partnerinnen oder Partner finanziell ähnlich gut ausgestattet sind wie sie selbst. Für 28 Prozent der Männer spielt finanzielle Sicherheit bei der Auswahl einer Partnerin eine ausschlaggebende Rolle.
Frauen legen ebenfalls Wert auf die finanzielle Situation ihres Partners. Eine Studie der Fondsfrauen zeigt, dass Frauen in einer Partnerschaft ihr Leben am besten bewerten, wenn sie weniger verdienen als ihr Mann oder ungefähr gleich viel. Verdienen die Frauen deutlich mehr, sind sie mit ihrem Leben messbar unzufriedener – sogar noch ein bisschen unzufriedener als die Frauen, die überhaupt kein eigenes Einkommen haben.
Konservative Rollenbilder und Einkommenspräferenzen
Traditionelle Rollenbilder sind in Deutschland weiterhin präsent. Eine Studie des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung zeigt, dass es in Deutschland vergleichsweise wenige Partnerschaften gibt, in denen die Frauen 25 bis 50 Prozent zum Einkommen beitragen. Dies könnte unter anderem am Steuersystem liegen, das Kombinationen aus sehr geringen und sehr hohen Einkommen belohnt.
Regionale Unterschiede in Einkommenspräferenzen
Die Präferenzen hinsichtlich des Einkommens des Partners variieren regional. Während in Nordrhein-Westfalen ein höheres Einkommen des Partners erwartet wird, sind die Erwartungen in Thüringen moderater. Diese Unterschiede spiegeln möglicherweise regionale wirtschaftliche Gegebenheiten und traditionelle Werte wider.
Liebe vs. Einkommen: Ein Balanceakt
Letztlich bleibt die Partnerwahl eine Mischung aus Bauchgefühl und Lebensrealität. Während für einige finanzielle Sicherheit ein attraktives Kriterium ist, rückt für andere mit der Zeit das Persönliche stärker in den Fokus. Wer also bisher nicht den perfekten Match mit dem perfekten Gehalt gefunden hat, kann beruhigt sein – manchmal zählt eben doch das, was nicht auf dem Kontoauszug steht.