Stipendium soll künftige Landärzte nach Brandenburg locken
dpa infocomWie lassen sich angehende Medizinerinnen und Mediziner aufs Land locken? Brandenburg hat dafür eine Idee: Ab sofort können Medizinstudierende bis zum 30.08.2025 die Förderanträge für Stipendien zum Wintersemester 2025 stellen.
Medizinstudierende können sich noch bis Ende August für das Brandenburger Landärztestipendium bewerben. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten erhalten 1.000 Euro im Monat während des Studiums (maximal 75 Monate), wie die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) mitteilt.
Im Gegenzug müssen sich die erfolgreichen Bewerberinnen und Bewerber dazu verpflichten, nach dem Studium mindestens fünf Jahre lang auf dem Land in Brandenburg als Arzt oder Ärztin in einer der folgenden Fachrichtungen zu arbeiten:
Allgemeinmedizin
Augenheilkunde
Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
Haut- und Geschlechtskrankheiten
Kinder- und Jugendmedizin
Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie
Neurologie
Nervenheilkunde oder
Psychiatrie und Psychotherapie
Informationen zu weiteren Verpflichtungen finden Sie hier.
Welche Studenten können sich für das Stipendium bewerben?
Das Stipendium richtet sich an Studierende der Humanmedizin, die an einer Hochschule in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union (EU) oder in einem Vertragsstaat des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) immatrikuliert sind und ohne aufenthalts- und arbeitsrechtliche Einschränkungen in Deutschland leben und arbeiten dürfen. Antragsberechtigt sind auch Studierende, die sich bereits im Studium der Humanmedizin befinden.Ausgeschlossen von der Förderung sind Studierende, die eine studienbezogene Förderung von einem Krankenhausträger oder einer Kommune erhalten und sich im Rahmen der Förderung zu einer ärztlichen Tätigkeit nach ihrer Facharztweiterbildung verpflichtet haben.
Insgesamt werden zum Start des Wintersemesters 2025/26 18 Stipendien vergeben, hieß es. «Damit wird ein wichtiges Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag umgesetzt», sagte Gesundheitsministerin Britta Müller (parteilos, für BSW). «Die Fachkräftesicherung im Gesundheitswesen ist eine der größten Herausforderungen für die medizinische Versorgung der Menschen.»
Die KVBB-Vorsitzende Catrin Steiniger ergänzte: «Als ambulant tätige Ärztin weiß ich aus eigener Erfahrung, wie erfüllend die Tätigkeit auf dem Land ist. In Brandenburg zu arbeiten bedeutet: Nähe zu den Menschen, medizinische Verantwortung und Lebensqualität.»
Seit 2019 wurden insgesamt 231 Stipendien des Landärzteprogramms vergeben.