Wirtschaftsnachrichten für Ärzte | ARZT & WIRTSCHAFT
Praxis

Pflegebedürftige Patienten, aber auch ihre Angehörigen, sind oft unsicher, wie sie sich bei einem Begutachtungstermin des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherungen (MDK) verhalten sollen. Denn es gibt einige Fallstricke, die das Gutachten verzerren können, woraus im schlimmsten Fall eine inkorrekte Pflegestufe resultiert.

Folgende Problemfelder können Patienten und ihre Angehörigen aber vermeiden:

  • Genügend Zeit für den Begutachtungstermin einplanen und zwar mindestens vier Stunden. Falls der Gutachter früher oder später kommt, entsteht trotzdem kein Zeitdruck.
  • Alle medizinischen Dokumente sollten vor dem Termin zusammengetragen werden.
  • Der Eindruck des Alltags sollte möglichst authentisch sein. Ehrliche Antworten auch bei schambesetzten Themen sind wichtig. Denn es handelt sich hier nicht um eine Prüfung, bei der der Pflegebedürftige mit allerletzter Kraft seine Selbstständigkeit unter Beweis stellen soll.
  • Angehörige sollten ihren Impuls, den Pflegebedürftigen zu schützen, bei der Begutachtung unterdrücken.
  • Wer sich vorab mit dem Fragenkatalog des MDK vertraut macht, kann Einschränkungen auf einem Zettel notieren und beim Termin erklären. Hilfreich ist hier auch ein Pflegetagebuch, mit dem man die Pflegebedürftigkeit selbst einschätzen und das Begutachtungsverfahren besser verstehen kann.