Wirtschaftsnachrichten für Ärzte | ARZT & WIRTSCHAFT
Praxisführung

Jede fünfte Praxis sucht nach Fachpersonal und wer gute Mitarbeiter hat, der versucht auch sie zu halten. Dennoch müssen Praxisinhaber nicht auf jede neue Gehaltsforderung eingehen. Wie eine aktuelle Umfrage zeigt, reagieren die meisten Mitarbeiter nämlich nur selten mit radikalen Maßnahmen auf eine Ablehnung. Sie verlieren das Ziel allerdings auch nicht aus dem Auge.

Kündigung nach Ablehnung der Gehaltserhöhung

Eine abgelehnte Gehaltserhöhung ist jedenfalls deutlich seltener der Grund für einen Arbeitgeberwechsel als Vorgesetzte glauben. Zwar rechnet mehr als jeder vierte Vorgesetzte in Deutschland mit einer Kündigung, wenn er den Gehaltswunsch des Mitarbeiters abweist. Tatsächlich ist eine abgelehnte Gehaltserhöhung nur für 11 % der befragten Angestellten der Auslöser, um sich nach einem neuen Job umzuschauen. Das zeigen die Studienergebnisse des spezialisierten Personaldienstleisters Robert Half.

Mitarbeiter sind im Durchschnitt demnach viel geduldiger, als ihre Chefs annehmen. Schnelle Jobwechsel nach einer abgelehnten Gehaltserhöhung kommen jedenfalls eher selten vor. Die Mehrheit (52 %) der 1.000 befragten Angestellten in Europa wartet einfach auf das nächste Mitarbeitergespräch, um die Lohnforderung zu wiederholen. Diese sanfte Reaktion erwartet nicht mal jeder dritte Chef (27 %).

Die meisten Vorgesetzten (37 %) wappnen sich für weitere Gespräche und gehen davon aus, dass der Angestellte im zweiten Schritt nach Alternativen, also nach anderen Leistungen wie etwa flexiblen Arbeitszeiten oder anderen Zuschüssen fragt. Doch auch diesen Weg wählen nur wenige Angestellte: Nur 33 % der Befragten geben an, alternative Angebote zu fordern.

Mitarbeiter beschweren sich viel seltener als die Chefs vermuten

Mehr als jeder zehnte Chef (12 %) glaubt außerdem, der Mitarbeiter würde sich bei den Kollegen oder zu Hause über die Absage zur Gehaltserhöhung beschweren oder einfach gar nichts tun. Dem stimmen wiederum nur 5 % der befragten Arbeitnehmer zu.

Das Fazit des Personaldienstleisters: Zwischen der Führungsebene und den Mitarbeitern gibt es offenbar noch immer ziemlich große Kommunikationslücken …