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Klinik

Es ist keine neue Erkenntnis, dass Kinder vor Operationen oft Angst haben. Auch verstehen sie oft nicht, warum sie operiert werden müssen. Gerade unmittelbar vor der Narkose belastet dies Kinder und Eltern sehr. Die Frage ist nun: Wie kann diese Angst zumindest reduziert werden? Und gibt es einen Zusammenhang zwischen besserer Aufklärung und weniger Schmerzen nach dem Eingriff? Um diese Fragen wissenschaftlich zu untersuchen, hat die Arbeitsgemeinschaft Kinderanästhesiologie am Universitätsklinikum Jena gemeinsam mit der Weimarer Illustratorin Sandra Bach, einen Comic zur Aufklärung von Kindern und ihren Eltern vor Operationen entwickelt.

Der tierische Comic

Der Comic nimmt durch das kleine Äffchen Manchu Kinder an die Hand. Dabei begleitet er sie auf dem Weg zum Eingriff. Und stellt alle notwendigen Abläufe und Mitarbeiter am Klinikum vor, klärt Fachbegriffe auf und beantwortet Fragen. Das Problem dahinter: Wissenschaftliche Studien belegen, dass die Angst bei Kindern das Ergebnis der Operation beeinflusst. Dadurch kann von starken Schmerzen über eine längere Verweildauer bis hin zu Schlafstörungen und Einnässen alles folgen. „Unter anderem eine gute Aufklärung vor dem Eingriff kann Vertrauen schaffen und Angst reduzieren. Deshalb wollten wir dafür ein kindergerechtes Medium entwickeln, das zudem an die Spezifika des UKJ angepasst ist“, so Dr. Claudia Thomas, Fachärztin an der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am UKJ.

Eltern gleich mit aufgeklärt

„Ein Comic bedient ein sehr großes Altersspektrum vom Kleinkind bis hin zum Jugendlichen. Außerdem können wir damit auch gleichzeitig die Eltern aufklären“, so die Assistenzärztin an der Klinik Jena, Dr. Anne Schirrmeister. Auch die Eltern scheinen laut Aussage der Assistenzärztin überzeugt von dem Comic zu sein. Rebecca Rädel, Studentin der Humanmedizin, untersucht in einer wissenschaftlichen Studie, inwiefern der Comic dabei hilft, die Angst der Kinder vor der Narkose und damit auch den Schmerz nach dem Eingriff zu reduzieren. Hierfür werden unter anderem auch die Eltern der Kinder befragt. Nach der Studie möchten die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Kinderanästhesiologie den Comic dauerhaft nutzen und in ein Gesamtkonzept integrieren.