Wirtschaftsnachrichten für Ärzte | ARZT & WIRTSCHAFT
Finanzen

Herr Badura, was umfasst das Thema Vermögensaufbau für das Alter alles?

Foto: V-Bank

Benjamin Badura: Wir sprechen hier von drei Säulen. Das beinhaltet den Aufbau von Rücklagen, die Absicherung des Langlebigkeitsrisikos und die Absicherung des eigenen Vermögens und der eigenen Person.

Inwiefern spielt Letzteres für den Vermögensaufbau eine Rolle?

Badura: Das ist deshalb wichtig, weil eine fehlende Absicherung zu immensen finanziellen Folgekosten führen kann, die praktisch alle Sparbemühungen zunichtemacht. Das heißt, Sie stellen mit einer ausreichenden Absicherung sicher, dass Ihr Kapital bis zum Renteneintritt nicht durch unvorhergesehene Ereignisse verringert oder sogar aufgebraucht wird.

Was ist das klassische Beispiel dafür?

Badura: Es gibt Fälle, in denen die Haftpflichtversicherung fehlt. Das kostet vielleicht fünf Euro im Monat, die haben Sie dann weniger zum Anlegen. Aber damit sind Sie für bestimmte Notfälle einfach abgesichert. Wir halten das für elementar.

Was ist mit Berufsunfähigkeit?

Badura: Das ist auch ein Grundbaustein. Denn fällt Ihre Arbeitskraft vorübergehend oder langfristig aus, dann fehlt das Einkommen. Dann baut sich die gesetzliche Rentenversicherung nicht auf, aber auch sonstige Rücklagen fehlen. Wir raten übrigens dazu, den Versicherungsbestand alle drei Jahre zu prüfen, um beispielsweise Lücken zu füllen.

An was denken Sie hier noch?

Badura: Hier geht es um Dinge wie eine Hausratversicherung oder die Absicherung der Immobilie gegen Elementarschäden. Und das betrifft zum Beispiel auch die Deckungssummen, insbesondere beim eigenen Haus oder der eigenen Wohnung. Und letztlich gehört für uns auch der regelmäßige Check beim Arzt dazu.

Warum das?

Badura: Vorsorgeuntersuchungen können helfen, Krankheiten frühzeitig zu erkennen. Das kann wichtig sein, weil es Erkrankungen gibt, bei denen nur einige Monate Zeit bleiben, um diese erfolgreich zu behandeln. Wird eine solche Krankheit zu spät erkannt, kann das ebenfalls Ihre langfristige Finanzplanung gefährden. Deshalb gehört der Check beim Arzt ebenfalls zur persönlichen Absicherung.

Das Depot fürs Alter: Nicht zu viel Risiko

Die Idee eines Depots für den Ruhestand ist es, aus dem regelmäßigen Ertrag die Rentenlücke zu schließen – und zwar ohne den Kapitalstock dabei aufzuzehren. So wird daraus eine ewige Rente. Deshalb dürfen hier auch die Risiken nicht zu hoch sein, da es sonst zu empfindlichen Verlusten kommen kann. Anders als bei einem langfristigen Anlagedepot sollte der Aktienanteil deshalb eher etwas geringer ausfallen.

Grafik Depot Ruhestand

Grafik: V-Bank

Den größten Anteil an einem solchen Musterdepot könnten aktuell Unternehmensanleihen guter Bonität aus dem Euroraum ausmachen. Insgesamt kommt der Rentenanteil in diesem Beispiel auf 50 Prozent, breit gestreute Aktieninvestments auf 40 Prozent. Beide Bausteine sollen jeweils rund zwei Prozent Rendite pro Jahr liefern. Dazu kommen je fünf Prozent Barmittel und Gold.

Grafik Depot Ruhestand Teil 2

Grafik: V-Bank

Autor: Gerd Hübner