Wirtschaftsnachrichten für Ärzte | ARZT & WIRTSCHAFT
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Jedes Jahr blicken ambulant tätige Ärztinnen und Ärzte gespannt darauf, welchen Ausgang die Honorarverhandlungen nehmen. Am Verhandlungstisch sitzen Vertreter der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) sowie des GKV-Spitzenverbandes, um den Orientierungswert für das folgende Jahr zu bestimmen. Der Wert stellt in der Regel einen Kompromiss zwischen der Ausgabensituation der Arztpraxen und der finanziellen Situation der Krankenkassen dar.

KBV und GKV betonen gemeinsame Verantwortung für ambulante Versorgung

Für 2026 steigt der Orientierungspunktwert um 2,8 Prozent und erreicht damit 12,7404 Cent. Aktuell liegt er bei 12,3934 Cent. Der KBV-Vorstandsvorsitzende Andreas Gassen bezeichnet die erzielte Einigung als „Kompromiss, der unter schwierigen Rahmenbedingungen verhandelt wurde und uns allen nicht leicht gefallen ist.“ Beide Seiten hätten Verantwortung übernommen und ein klares Signal an die Politik gesendet. Die gemeinsame Selbstverwaltung sei aktiv und auch unter herausfordernden Rahmenbedingungen voll handlungsfähig.

Auch die Verhandlungsführerin auf Seiten der Krankenkassen, Stefanie Stoff-Ahnis, sprach von einem „angemessenen und fairen“ Anstieg der Honorare. Ihr zufolge könnten voraussichtlich 52 Milliarden Euro aus dem Topf der GKV-Beiträge für niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten herausspringen. Darüber hinaus werden Tarifverträge der Medizinischen Fachangestellten seit der Festlegung für den Orientierungswert 2025 regelhaft auf Basis der aktuellen Abschlüsse in den Honorarabschlüssen berücksichtigt, um Arztpraxen in der angespannten Personalsituation zeitnah zu entlasten.

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