Chirurgisches Training im OP-Truck: Ärzte üben moderne Gelenk-OPs in Bad Oeynhausen
Marzena SickingInnovatives Fortbildungskonzept: Im mobilen OP-Truck trainieren Ärzte der Klinik Bad Oeynhausen minimalinvasive Techniken an realen Gelenkpräparaten – praxisnah, effizient und zukunftsorientiert.
Eine mobile Hightech-Trainingsumgebung direkt vor der Klinik: Für einen Tag tauschten die Ärztinnen und Ärzte der Klinik für Unfall-, Hand- und Orthopädische Chirurgie am Krankenhaus Bad Oeynhausen ihren regulären OP-Saal gegen ein hochmodernes mobiles Trainingslabor, das in einem Lastwagen aufgebaut wurde. Im sogenannten „Arthrolab“ der Firma Arthrex trainierten sie minimalinvasive Techniken der wiederherstellenden Gelenkchirurgie – praxisnah und realitätsgetreu an humanen Präparaten.
Der mobile OP-Saal im Lastwagen
Was von außen wie ein gewöhnlicher schwarzer Lastwagen erscheint, entpuppt sich im Inneren als voll ausgestatteter mobiler OP-Saal. Im Arthrolab, das seit 2012 durch ganz Europa tourt, werden keine echten Patienten behandelt. Dennoch führen die Chirurginnen und Chirurgen Eingriffe unter realitätsnahen Bedingungen durch – an echten Gelenkpräparaten. So lassen sich Standardverfahren ebenso wie innovative Operationsmethoden gefahrlos erlernen und verfeinern.
„Wir können hier jeden Eingriff realitätsgetreu simulieren. Für unsere Ärztinnen und Ärzte ist das eine einzigartige Möglichkeit, sowohl etablierte als auch neue Techniken zu trainieren“, erklärt Dr. Mirko Schneider, Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Orthopädische Chirurgie. Besonders bei der Arthroskopie von Knie und Schulter sowie im Bereich Gelenkersatz entwickeln sich die operativen Methoden kontinuierlich weiter – mit entsprechend hohem Weiterbildungsbedarf.
Minimale Wege, maximaler Lerneffekt
Das Besondere am mobilen OP-Labor: Es kommt direkt zum Krankenhaus und seinen Ärzten – lange Anreisen zu externen Fortbildungen für die Mediziner entfallen. Natürlich kommt der OP-Truck nicht alleine: Vor Ort betreuen erfahrene Trainer die Operateure individuell und ermöglichen ein intensives, geschütztes Lernen ohne Patientengefährdung. Das ist insbesondere für Assistenzärztinnen und -ärzte von großem Wert, wie Dr. Schneider betont: „Der Schritt vom theoretischen Wissen zur praktischen Anwendung ist essenziell für die chirurgische Ausbildung. Solche realitätsnahen Übungen sind unverzichtbar.“
Aktuell arbeiten fünf Assistenzärztinnen und -ärzte in der Klinik für Unfall-, Hand- und Orthopädische Chirurgie am Krankenhaus Bad Oeynhausen. Die Einrichtung legt großen Wert auf eine strukturierte und praxisnahe Weiterbildung. „Eine fundierte Ausbildung ist die Grundlage für eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung. Nur wer regelmäßig trainiert, kann im Ernstfall sicher, schnell und präzise agieren“, unterstreicht Dr. Schneider.