Wirtschaftsnachrichten für Ärzte | ARZT & WIRTSCHAFT
Vermischtes

Das europäische E-Health Unternehmen Doctolib hat gemeinsam mit YouGov eine Studie zum Thema Vorsorge durchgeführt. Die Ergebnisse bestätigen, was schon die Abrechnungszahlen in den Arztpraxen gezeigt haben: Während der Corona-Pandemie haben viele Patienten weniger Vorsorgeuntersuchungen als in den Jahren zuvor in Anspruch genommen.

Die Ergebnisse der Studie im Detail

  • Jede:r Vierte erwachsene Deutsche (28,2 %) hat während Corona weniger Vorsorgeuntersuchungen als in den Jahren zuvor oder als geplant wahrgenommen
  • Bei rund jedem Zweiten Deutschen (46,6 %) wurde ein Vorsorgetermin seit Corona abgesagt oder verschoben oder trotz akuter Beschwerden kein Termin vereinbart
  • Auch Patient:innen mit einer diagnostizierten Vorerkrankung (45,8 %) haben Vorsorgetermine abgesagt oder verschoben
  • Betroffen waren nahezu alle Bereiche der Vorsorge: Von Zahnprophylaxe (20,9 %) und Gesundheits-Check-Up (15,5 %) über Hautkrebs-Screening (9,9 %) bis hin zur Darmspiegelung (6,4 %), Mammographie-Screening (6,2 %) und Prostata- oder Genitaluntersuchung (5,7 %)

Die andere Seite der Medaille: Fast zwei Drittel der Befragten (63,8 %) planen die versäumten Termine in den kommenden 2 Jahren nachzuholen. Dies entspricht bis zu 44 Millionen Untersuchungsterminen, die in den nächsten zwei Jahren in deutschen Gesundheitseinrichtungen anfallen. Das dürfte die ohnehin langen Wartezeiten in den Facharzt-Praxen weiter verlängern: Mehr als jeder Dritte (38,9 %) wartet heute schon zwischen drei und acht Wochen auf einen Vorsorgetermin.

Terminvergabe per Telefon noch immer Standard

Laut Umfrage erfolgen drei Viertel aller Terminbuchungen nach wie vor per Telefon (75,2 %). 29,4 % nehmen dafür den Gang in die Praxis in Kauf. Ein Viertel der Patienten bucht Termine über Online-Services (26,1 %).