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Pädiatrie

Ein ungutes Gefühl im Bauch zählt zu den häufigsten Beschwerden, von denen Kinder und Jugendliche im Alter von drei bis 17 Jahren betroffen sind. Laut Kinder- und Jugendgesundheitssurvey leidet knapp ein Viertel (24 %) der Kinder zwischen drei und sechs Jahren im Verlauf von drei Monaten an wiederkehrenden Bauchschmerzen. Bei der Altersgruppe zwischen sieben und zehn Jahren sind es 22,8 Prozent, bei Jugendlichen zwischen elf und 17 Jahren 19,2 Prozent. 

Oftmals handelt es sich dabei um funktionelle Bauchschmerzen, wenn keine körperlichen Ursachen diagnostiziert werden. Beschwerden ohne erkennbare Ursache können Kinder und ihre Eltern sehr belasten – wichtig ist es allerdings auch, dass sie die Symptome und den Verlauf der Krankheit für die ärztliche Diagnose richtig schildern. Helfen soll dabei auch das Online-Angebot „Meine Bau(ch)stelle“.

So informiert die Internetseite über Bauchschmerzen

Hinter der Plattform steht das Deutsche Kinderschmerzzentrum der Vestischen Kinder- und Jugendklinik im nordrhein-westfälischen Datteln, in Zusammenarbeit mit Kinder-Gastroenterologen aus anderen Kliniken. Aus deren Feder stammen in erster Linie die medizinischen Inhalte der Webseite. Daneben liefert der Internetauftritt vor allem kindgerechte Erklärungen zum Magen-Darm-Trakt und dazu, wie Bauchschmerzen entstehen können und was akut gegen Beschwerden helfen kann.

Die Seite dient so Eltern und Kindern als Stütze, um das Krankheitsbild besser zu verstehen. Für Pädiater, die viel mit jüngeren Bauchschmerzpatienten in Berührung kommen, ist das Online-Tool eine praktische Therapiebegleitung. Denn es geht vor allem funktionellen Bauchschmerzen näher auf den Grund.

Anwendung für die Kinderarztpraxis

Ein zentrales Element der Therapiebegleitung ist das Symptomtagebuch für Kinder und Jugendliche. Hier können sich Betroffene über einen Zeitraum von zwei Wochen notieren, wie sich die Bauchschmerzen bemerkbar gemacht haben – und ob sie dagegen etwas unternommen haben (z. B. Hinlegen, Wärmflasche oder Ablenkung durch Bewegung und Spielen). Auch nach besonderen Ereignissen im Tagesverlauf fragt das Tagebuch. Damit soll erörtert werden, ob Stress oder andere psychische Faktoren der Auslöser sein könnten.

Zudem sollen die Notizen innerhalb des festgelegten Zeitraums Rückschlüsse darauf erlauben, ob eine medikamentöse Therapie erforderlich oder ein verhaltenstherapeutischer Ansatz vielversprechender ist. „Meine Bau(ch)stelle“ kann so auch Patientinnen und Patienten nachhaltiges Gesundheitswissen vermitteln und das Arzt-Patienten-Verhältnis stärken.

 

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