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Finanzen

Verbraucherinnen und Verbraucher können ein wenig aufatmen: Nach Monaten, in denen der Gaspreis für Neukunden in ungeahnte Höhen gestiegen ist, hat sich die Lage inzwischen entspannt. Lag der Gaspreis am 01. September 2022 noch bei 40,4 Cent, ist er zum 01. Mai 2023 auf 10,3 Cent gesunken – danach blieb er konstant bei unter zehn Cent und betrug Anfang Oktober zum Beispiel 8,9 Cent. Das liegt unter anderem an der Gasversorgung, die Speicher sind derzeit gut gefüllt. Und auch die im Dezember 2022 in Kraft getretene Energiepreisbremse spielt eine Rolle: Dadurch sind die Preise für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs gedeckelt, bei Gas beträgt dieser Preisdeckel 12 Cent.

Durch diese Entwicklung auf dem Energiemarkt sollten Niedergelassene ihren bestehenden Vertrag genau prüfen und eventuell einen Anbieterwechsel in Erwägung ziehen. Denn bei Bestandskunden verlangen die Energieversorger in der Regel höhere Kosten pro Kilowattstunde, da sie hier langfristig einkaufen – anders als bei Neukunden, bei denen die Anbieter zu aktuellen Börsenpreisen einkaufen und die günstigen Preise so 1:1 weitergeben können. Auch viele Grundversorger sind kostspieliger als Neukundentarife.

Angaben prüfen kann Kostenfallen vermeiden

Vor einem Tarifwechsel sind einige Punkte zu berücksichtigen: Zum einen, welche Laufzeit ein möglicher neuer Vertrag hat. Eine Laufzeit von 12 bis 24 Monaten ist mit Risiken verbunden, da noch nicht abzusehen ist, ob sich der Markt nachhaltig stabilisiert. Verbraucherschützer raten deshalb zu Verträgen mit kürzeren Laufzeiten. Sie empfehlen außerdem, den Arbeits- und Grundpreis sowie mögliche Boni und Preisgarantien zu prüfen. Einige Versorger garantieren beispielsweise nur einen Monat lang die Preise und machen die weiteren Kosten von den Börsenpreisen abhängig – damit droht schlimmstenfalls eine Verteuerung.

Auf der Suche nach günstigeren Verträgen führt für viele kein Weg an Vergleichsportalen vorbei. Wer sich hier auf die Suche macht, sollte vorher die Suchfilter auf seine Bedürfnisse anpassen. Von Tarifen mit Vorkasse oder Paketpreisen rät die Verbraucherzentrale grundsätzlich ab. Außerdem empfehlen Experten, den Wechsel selbst in die Hand zu nehmen, statt auf sogenannte Wechseldienstleister zu setzen: Sie versprechen ihren Kunden, die Strom- und Gastarife regelmäßig zu optimieren, aber wie bei jeder anderen Dienstleistung verlangen die Anbieter finanzielle Gegenleistungen, zum Beispiel in Form einer Servicepauschale oder einer Anbieterprovision. Das kann unterm Strich die Ersparnis schmälern, weshalb es oft besser ist, selbst zu vergleichen.