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Was bedeutet der Diagnoseschlüssel M17?

Der ICD-10-Code M17 steht für die Gonarthrose, also eine degenerative Erkrankung des Kniegelenks. Sie gehört zu den häufigsten Formen der Arthrose und ist durch den fortschreitenden Verschleiß des Gelenkknorpels gekennzeichnet. Mit zunehmendem Verlust der Knorpelstruktur kommt es zu Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und Funktionsverlust des Gelenks. Die Erkrankung betrifft meist Menschen ab dem mittleren Lebensalter, bei familiärer Vorbelastung oder starker körperlicher Belastung auch früher.

Gonarthrose ist eine der häufigsten orthopädischen Diagnosen und zählt zu den Hauptursachen für chronische Schmerzen und eingeschränkte Mobilität im Alter.

Gonarthrose: Unterformen und Kodierung nach ICD-10

ICD-10-Code

Bedeutung

M17.0

Primäre Gonarthrose, beidseitig

M17.1

Primäre Gonarthrose, einseitig

M17.2

Sekundäre Gonarthrose, beidseitig

M17.3

Sekundäre Gonarthrose, einseitig

M17.4

Sonstige Gonarthrose

M17.5

Gonarthrose, nicht näher bezeichnet

Die primäre Gonarthrose entsteht ohne erkennbare Vorerkrankung, die sekundäre geht meist auf Unfälle, Fehlstellungen, chronisch-entzündliche Erkrankungen oder Stoffwechselstörungen zurück.

Symptome der Gonarthrose

Die typischen Beschwerden bei Gonarthrose umfassen:

  • belastungsabhängige Schmerzen im Kniegelenk

  • Anlaufschmerzen nach Ruhephasen

  • Einschränkung der Beweglichkeit (v. a. Streck- und Beugehemmung)

  • knackende oder reibende Geräusche beim Bewegen

  • Schwellung, Gelenkerguss oder Überwärmung in akuten Phasen

  • Muskelatrophie und Fehlstellung bei chronischem Verlauf

Im fortgeschrittenen Stadium treten auch Ruheschmerzen und nächtliche Schmerzen auf.

Ursachen von Arthrose des Kniegelenks und Risikofaktoren

Zu den wichtigsten Ursachen zählen:

  • Alter (altersbedingte Knorpeldegeneration)

  • Fehlbelastung oder Fehlstellungen (z. B. X- oder O-Bein)

  • Übergewicht (erhöht die mechanische Belastung erheblich)

  • frühere Verletzungen (z. B. Meniskus- oder Kreuzbandschäden)

  • Berufliche Belastung (häufiges Knien oder Heben)

  • entzündliche Grunderkrankungen (z. B. rheumatoide Arthritis)

Diagnostik der Arthrose im Kniegelenk

Die klinische Untersuchung prüft Beweglichkeit, Schmerzhaftigkeit, Ergüsse und Achsstellung. Die Röntgendiagnostik zeigt typische Veränderungen wie Gelenkspaltverschmälerung, Osteophyten, subchondrale Sklerosierung und ggf. Deformierung. Bei unklaren Beschwerden oder zur OP-Planung erfolgt ergänzend ein MRT.

Therapie bei Arthrose des Kniegelenks

Die Therapie der Arthrose im Kniegelenk erfolgt stufenweise und orientiert sich am Beschwerdegrad:

  • Nicht-medikamentös: Gewichtsreduktion, Muskelaufbau, Bewegungstherapie, orthopädische Hilfsmittel (z. B. Bandagen, Einlagen)

  • Medikamentös: NSAR, intraartikuläre Kortikoide, Hyaluronsäureinjektionen (off-label)

  • Physikalische Maßnahmen: Wärme-/Kältetherapie, Reizstrom

  • Operativ: Arthroskopie (nur noch selten indiziert), Umstellungsosteotomie, endoprothetischer Gelenkersatz (Knie-TEP) bei schwerer Arthrose

Ziel ist eine Schmerzlinderung, Funktionsverbesserung und Erhalt der Lebensqualität. Eine multimodale Schmerztherapie ist in komplexen Fällen empfehlenswert.

Arthrose des Kniegelenks: Informationen für Patienten

Der ICD-Code M17 steht für eine Arthrose des Kniegelenks – also für einen Gelenkverschleiß, der meist mit zunehmendem Alter auftritt. Erste Anzeichen sind Knieschmerzen bei Belastung, vor allem beim Gehen oder Treppensteigen. Im weiteren Verlauf kann es auch im Ruhezustand schmerzen. Beweglichkeit und Lebensqualität sind oft eingeschränkt. Wichtig ist, die Gelenkfunktion durch gezielte Bewegung, Muskelaufbau und ggf. Schmerzmittel zu erhalten. Bei schwerem Verlauf kann ein künstliches Kniegelenk die Beschwerden deutlich lindern. Lassen Sie sich frühzeitig beraten, bevor der Gelenkverschleiß fortschreitet.

Quelle:

ICD-10-GM Version 2025, BfArM, S2k-Leitlinie Gonarthrose, Neue Leitlinie zur Behandlung von Gonarthrose | DGOU

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