Variable Kosten in der Arztpraxis: Definition & Beispiele
Marzena SickingWas sind variable Kosten? Wie unterscheiden sie sich von Fixkosten? Beispiele aus dem Praxisalltag und ihr Einfluss auf Wirtschaftlichkeit & Abrechnung.
Variable Kosten (auch: mengenabhängige Kosten) sind Betriebsausgaben, die sich direkt mit dem Umfang der erbrachten Leistungen verändern. In einer Arztpraxis bedeutet das: Je mehr Behandlungen oder Untersuchungen durchgeführt werden, desto höher ist der Verbrauch entsprechender Materialien – und damit der variable Kostenblock.
Im Gegensatz zu Fixkosten (z. B. Miete, Grundgehälter), die unabhängig vom Leistungsvolumen anfallen, steigen oder sinken variable Kosten proportional zur Auslastung. Sie sind damit ein zentraler Bestandteil betriebswirtschaftlicher Analysen wie der Deckungsbeitragsrechnung oder der Break-even-Betrachtung.
Typische variable Kosten in der Arztpraxis
Verbrauchsmaterialien wie Ultraschallgel, Einmalhandschuhe, Teststreifen, Kanülen
Laborkosten, wenn diese fallbezogen abgerechnet werden
Arzneimittel bei spezifischen Therapien (z. B. Infusionen)
Diagnostikbedingte Kosten (z. B. Reagenzien)
Material für Verbandwechsel oder Injektionen
Diese Posten treten nur bei tatsächlicher Leistungserbringung auf und sind daher steuerbar. Eine präzise Erfassung ist wichtig für wirtschaftliche Steuerung und Kostenkontrolle.
Vergleich: Fixkosten vs. Variable Kosten
Kriterium | Fixkosten | Variable Kosten |
Abhängigkeit | unabhängig von Leistungsmenge | direkt abhängig von der erbrachten Leistung |
Beispiel | Miete, Gehälter (Basis), Versicherungen | Teststreifen, Einwegmaterial, Verbrauchsgüter |
Veränderlichkeit | konstant innerhalb bestimmter Zeiträume | proportional steigend/sinkend je nach Leistung |
BWA-Zuordnung | Gemeinkosten | Einzelkosten oder direkte Kostenträger |