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Rund 3.000 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie Psychotherapeutinnen und -therapeuten haben vor dem neuen Schloss in Stuttgart gegen die aktuelle Gesundheitspolitik protestiert. Der Ärzteverband MEDI Baden-Württemberg e. V. hatte zu dieser Demonstration aufgerufen, gemeinsam mit elf weiteren Berufsverbänden. Praxisteams aus ganz Baden-Württemberg waren an der Veranstaltung beteiligt, um die Sicherstellung der ambulanten Versorgung und bessere Rahmenbedingungen für die niedergelassenen Praxen zu fordern.

Forderungen nach besserer ambulanter Versorgung

Der stellvertretende MEDI-Vorstandsvorsitzende Dr. Michael Eckstein, der die Protestaktion initiiert hatte, bezeichnete die Gesundheitspolitik der letzten Jahre als katastrophal. Er betonte die Belastung für niedergelassene Ärzte, ihre Teams und die Patientinnen und Patienten. Die Einführung der Telematikinfrastruktur (mehr zu diesem Thema lesen Sie hier), die Versorgung der Patienten während der Coronapandemie und die unzureichende Honorierung der Fachärzteschaft seien nur einige der Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert seien. Dr. Eckstein erklärte, dass sie bisher stillgehalten hätten, aber nun sei es genug.

Unterstützung prominenter Vertreter der medizinischen Gemeinschaft

Die Protestveranstaltung wurde von prominenten Vertretern der medizinischen Gemeinschaft unterstützt. Der Präsident der Landesärztekammer Baden-Württemberg, Dr. Wolfgang Miller, sowie die Vorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg, Dr. Karsten Braun und Dr. Doris Reinhardt, nahmen an der Veranstaltung teil. Sie drückten symbolisch ihre Solidarität mit den Protestierenden aus.

Der MEDI-Vorstandsvorsitzende Dr. Werner Baumgärtner kritisierte in seiner Rede die “Flickschusterei” der Politik und bezeichnete das Gesundheitssystem als krank. Er forderte ein Ende der Budgetierung, der Zwangsdigitalisierung und der Überbürokratisierung, die die Praxen zerstören würden. Die Sicherstellung der medizinischen Basisversorgung und die Stärkung der niedergelassenen Praxen seien dringend erforderlich, um eine nachhaltige Gesundheitsversorgung zu gewährleisten.

Forderungen nach grundlegenden Verbesserungen im Gesundheitssystem

Die Protestaktion wurde von MEDI initiiert und von mehreren anderen Ärzteverbänden unterstützt. Die Veranstaltung bot auch Raum für Vertreterinnen und Vertreter anderer Fachgebiete, wie den Vorsitzenden des Verbandes der Kinder- und Jugendärzte in Baden-Württemberg, Dr. Roland Fressle. Er machte auf die dramatische Terminnot und Aufnahmestopps der Kinder- und Jugendärzteschaft aufmerksam. Forderungen nach einer angemessenen Medikamentenversorgung, Bürokratieabbau und sinnvoller Digitalisierung wurden ebenfalls laut. Insgesamt bot der Protesttag eine Plattform für den Austausch und die gemeinsame Forderung nach Verbesserungen im Gesundheitssystem.