Ausgaben im Überblick: Die wichtigsten Fragen und Antworten für die Praxis
Marzena SickingAusgaben sind der Abfluss von Geldmitteln für Leistungen, Waren oder Verbindlichkeiten. Für Ärzt:innen und Zahnärzt:innen ist eine strategische Ausgabenplanung entscheidend, um die Wirtschaftlichkeit der Praxis langfristig zu sichern.
Was sind „Ausgaben“?
Ausgaben sind finanzielle Mittel, die zur Begleichung von Rechnungen, Krediten oder Investitionen abfließen. Sie beeinflussen den Geldvermögensbestand der Praxis – unabhängig davon, ob dem sofort Einnahmen gegenüberstehen.
Beispiel: Die Zahlung für ein neues Ultraschallgerät zählt als Ausgabe, auch wenn es über Jahre abgeschrieben wird.
Welche Arten von Ausgaben gibt es?
Es gibt verschiedene Arten: Betriebsausgaben, Investitionsausgaben und private Ausgaben. Beispiele:
Betriebsausgaben – z. B. Miete, Personal, Verbrauchsmaterial, IT-Dienstleistungen
Investitionsausgaben – z. B. Geräteanschaffungen, Praxisumbauten
Private Ausgaben – z. B. aus dem Praxisgewinn entnommene Gelder
Praxis-Tipp: Nur betrieblich veranlasste Ausgaben sind steuerlich abzugsfähig. Mischformen sollten sauber dokumentiert werden. Lassen Sie sich hierzu von Ihrem Steuerberater oder Ihrer Steuerberaterin individuell beraten.
Warum ist eine Ausgabenplanung so wichtig?
Eine gezielte Ausgabensteuerung sichert die Liquidität, schützt vor Überschuldung und schafft finanzielle Spielräume für Ihre Praxis. Gerade in inflationsgeprägten Zeiten ist eine aktive Budgetkontrolle auch für Ärztinnen und Ärzte mit eigener Praxis unerlässlich.
Merke: Wer notwendige Ausgaben „spart“ und dadurch Einnahmequellen (z. B. IGeL-Leistungen) ausbremst, handelt langfristig unwirtschaftlich.
Glossar
Ausgaben: Geldabflüsse durch Zahlungsvorgänge
Kosten: Bewerteter Ressourcenverbrauch
Investition: Mittelverwendung zur langfristigen Wertschöpfung
Budget: Geplanter Ausgabenrahmen
Wie lassen sich Ausgaben effektiv kontrollieren?
Durch Budgetierung, Finanzpläne und regelmäßige Überwachung der Einnahmen-Ausgaben-Relation können Ausgaben effizient kontrolliert werden.
Vier bewährte Methoden der Ausgabenkontrolle sind:
Budgetplanung: Monatliches Ausgabenlimit pro Kategorie festlegen
Finanzcontrolling: Einnahmen-Ausgaben-Relation regelmäßig analysieren
Plan-Ist-Vergleiche: Abweichungen frühzeitig erkennen
Trennung privat / geschäftlich: Zwei separate Konten verwenden
Was ist der Unterschied zwischen Ausgaben und Kosten?
Begriff | Definition |
Ausgaben | Tatsächlicher Geldabfluss z. B. bei Rechnungszahlung |
Kosten | Bewerteter Ressourcenverbrauch – auch ohne direkten Geldfluss |
Ausgaben sind also der tatsächliche Abfluss von Geld, während Kosten die verbrauchten Ressourcen bewerten, auch wenn sie nicht sofort zu einem Geldabfluss führen. Beispiel: Eine Abschreibung verursacht Kosten, aber keine direkte Ausgabe.
Wichtige Erkenntnisse zum Thema Ausgaben in der Arztpraxis
Ausgaben ≠ Kosten: Beide Begriffe haben unterschiedliche Funktionen in der Buchhaltung.
Praxistaugliche Budgetplanung hilft, finanzielle Engpässe zu vermeiden.
Investitionen können kurzfristig Ausgaben, langfristig aber Gewinnbringer sein.
Finanzielle Transparenz ist entscheidend für strategische Entscheidungen.
FAQ zu Ausgaben in der Arztpraxis
Was zählt steuerlich als Betriebsausgabe?
Alle Kosten, die betriebsnotwendig sind – z. B. Personal, Miete, Praxissoftware oder Fortbildungen.
Sollte ich alle Ausgaben automatisieren?
Regelmäßige Zahlungen (z. B. Leasing, Versicherungen) ja – aber große Investitionen sollten aktiv gesteuert werden.
Wie kann ich meine privaten und beruflichen Ausgaben trennen?
Am besten über separate Geschäftskonten und eine klar definierte Entnahmestruktur.