ICD-10-Code K21: Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD)
Marzena SickingICD K21 steht für die gastroösophageale Refluxkrankheit – eine häufige Ursache für Sodbrennen und sauren Reflux. Erfahren Sie, wie sich die Erkrankung äußert, diagnostizieren und behandeln lässt.
Was bedeutet der Diagnoseschlüssel K21?
Der ICD-10-Code K21 bezeichnet die gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD). Dabei handelt es sich um eine chronische Funktionsstörung, bei der Magensäure (teilweise auch Galle) aus dem Magen in die Speiseröhre zurückfließt und dort Beschwerden oder nachweisbare Schleimhautschäden verursacht. In Abgrenzung zum gelegentlichen Sodbrennen spricht man erst dann von einer Refluxkrankheit, wenn die Refluxsymptomatik die Lebensqualität beeinträchtigt oder pathologische Veränderungen wie eine Refluxösophagitis vorliegen.
K21 ist eine der häufigsten gastrointestinalen Diagnosen in der hausärztlichen und fachärztlichen Versorgung. Die Krankheit betrifft alle Altersgruppen, tritt aber gehäuft im mittleren bis höheren Lebensalter auf.
Unterformen und Kodierung nach ICD-10
K21.0: Gastroösophageale Refluxkrankheit mit Ösophagitis
K21.9: Gastroösophageale Refluxkrankheit ohne Ösophagitis
Die Differenzierung zwischen K21.0 und K21.9 erfolgt endoskopisch: Liegen erosive Veränderungen der Ösophagusschleimhaut vor, ist K21.0 zu kodieren; ohne solche Befunde wird K21.9 verwendet.
Symptome der gastroösophagealen Refluxkrankheit
Die typischen Beschwerden der gastroösophagealen Refluxkrankheit umfassen ein brennendes Gefühl hinter dem Brustbein (Sodbrennen), saures Aufstoßen und Druck im Oberbauch. Viele Patienten und Patientinnen berichten von nächtlichen Beschwerden, insbesondere im Liegen. Weitere Symptome können eine chronische Reizung des Rachens, Heiserkeit, chronischer Husten und Asthma-ähnliche Beschwerden sein. Bei chronischer Refluxkrankheit kann es durch ständige Schleimhautreizung zu einer ösophagealen Metaplasie (Barrett-Ösophagus) mit erhöhtem Karzinomrisiko kommen.
Ursachen und Risikofaktoren der gastroösophagealen Refluxkrankheit
Die Refluxkrankheit ist multifaktoriell bedingt. Häufig liegt eine Insuffizienz des unteren Ösophagussphinkters (LES) vor, die durch intraabdominalen Druck, eine Hiatushernie, Übergewicht oder bestimmte Medikamente (z. B. Kalziumantagonisten, Benzodiazepine) verstärkt wird. Auch Ernährung (fettes Essen, Alkohol, Kaffee), Rauchen und Stress gelten als relevante Trigger. Eine familiäre Häufung ist beobachtet worden, ebenso wie ein Zusammenhang mit bestimmten Schlafpositionen.
Diagnostik der Refluxkrankheit
In der Regel genügt bei typischer Symptomatik eine Anamnese-basierte Diagnose. Bei therapierefraktären Beschwerden, atypischen Symptomen oder Red Flags (z. B. Dysphagie, Gewichtsverlust, Anämie) erfolgt eine Ösophago-Gastro-Duodenoskopie (ÖGD). Zur funktionellen Abklärung können eine 24-Stunden-pH-Metrie, Manometrie oder Impedanzmessung indiziert sein.
Therapie der Refluxkrankheit
Die leitliniengerechte Therapie richtet sich nach dem Schweregrad der Beschwerden. Erste Maßnahmen umfassen eine Lebensstilmodifikation mit Gewichtsreduktion, Verzicht auf säurefördernde Lebensmittel, Kopfhochlagerung beim Schlafen und Rauchverzicht. Medikamentös sind Protonenpumpenhemmer (PPI) Mittel der ersten Wahl. Bei unzureichender Wirkung oder Unverträglichkeit kommen H2-Blocker oder Alginat-Antazida infrage. In therapierefraktären Fällen oder bei Komplikationen (z. B. Barrett-Ösophagus, Strikturen) kann eine operative Fundoplikatio notwendig werden.
Diagnose Refluxkrankheit: Informationen für Patienten
Wenn Sie häufig unter Sodbrennen, saurem Aufstoßen oder Druck hinter dem Brustbein leiden, könnte eine gastroösophageale Refluxkrankheit vorliegen. Diese entsteht, wenn Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt und dort Beschwerden oder Schleimhautschäden verursacht. Die Erkrankung lässt sich in vielen Fällen gut mit Lebensstiländerungen und Medikamenten behandeln. Vermeiden Sie große, fettreiche Mahlzeiten am Abend, verzichten Sie auf Nikotin und Alkohol und lagern Sie Ihren Oberkörper beim Schlafen leicht erhöht. Suchen Sie Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt auf, wenn die Beschwerden regelmäßig auftreten oder zunehmen.
ICD-10-GM Version 2025, Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Leitlinie Gastroösophageale Refluxkrankheit, AOK