Behandlungsfehler: Kliniker und APIs am häufigsten unter Verdacht

Laut Jahresstatistik des Medizinischen Dienstes sind Klinikärzte und Allgemeinmediziner am häufigsten von Behandlungsfehlervorwürfen betroffen. Alter und Geschlecht spielen bei unzufriedenen Patienten eine große Rolle. ARZT & WIRTSCHAFT hat die Zahlen für Sie ausgewertet.
Der Medizinische Dienst (MD) hat im vergangenen Jahr insgesamt 13.050 fachärztliche Gutachten zu vermuteten Behandlungsfehlern erstellt. In jedem vierten Fall wurde ein Fehler bestätigt und ein Schaden festgestellt. Damit bleibt die Zahl der erkannten und bestätigten Behandlungsfehler auf einem ähnlichen Niveau wie in den Vorjahren.
„Die Dunkelziffer der Behandlungsfehler liegt deutlich über dem, was in der Begutachtungsstatistik sichtbar wird“, sagt Dr. Stefan Gronemeyer, Vorstandsvorsitzender des Medizinischen Dienstes Bund.

Quelle: Behandlungsfehler-Begutachtung der Gemeinschaft der Medizinischen Dienste – Jahresstatistik 2021
Zwei Drittel aller erhobenen Behandlungsfehlervorwürfe der aktuellen Jahresstatistik bezogen sich auf Leistungen in der stationären Versorgung, also meistens auf Behandlung durch Ärzte in Krankenhäusern (8.690 Fälle), ein Drittel entfiel auf Arztpraxen (4.339 Fälle). Hintergrund dieser Verteilung sei, dass sich die meisten Vorwürfe auf operative Eingriffe beziehen und diese zumeist in der stationären Versorgung erfolgten, sagt Prof. Dr. med. Astrid Zobel, Leitende Ärztin des Medizinischen Dienstes Bayern.
Besonders häufig von Behandlungsfehlern bzw. entsprechenden Vorwürfen betroffen waren die Fachbereiche Orthopädie und Unfallchirurgie, gefolgt von der Inneren Medizin und Allgemeinmedizin sowie der Frauenheilkunde und Geburtshilfe.

Quelle: Behandlungsfehler-Begutachtung der Gemeinschaft der Medizinischen Dienste – Jahresstatistik 2021
Der MD betont, dass die Zahlen der Erhebung nicht repräsentativ seien. Sie zeigten lediglich die Begutachtungszahlen und -ergebnisse. Eine Häufung von Vorwürfen in einem Fachgebiet sage aber nichts über die Fehlerquote oder die Sicherheit in dem jeweiligen Gebiet aus. Eine Häufung zeige lediglich, dass Patientinnen und Patienten reagieren, wenn eine Behandlung nicht ihren Erwartungen entspricht.

Quelle: Behandlungsfehler-Begutachtung der Gemeinschaft der Medizinischen Dienste – Jahresstatistik 2021
Anzeige
„Ich würde sagen, dass 99 Prozent der Patienten positiv auf Doctolib reagieren.” - Dr. Christian Kors
Bereits 20.000 Ärzt:innen und Therapeut:innen in Deutschland nutzen den Terminmanagement-Service von Doctolib. Doch welchen konkreten Mehrwert bringt der Einsatz von Doctolib in der Praxis? Drei Ärz... Mehr
Weitere Artikel zum Thema:
- Neue Technologie Wearables helfen bei Diagnose und Monitoring von neurologischen Erkrankungen
- Finanzamt Unwetterschäden sind steuerlich absetzbar
- V-Bank Interview: Von Gewerbeimmobilien rate ich derzeit ab
- Vorausschauender Einkauf Weltweite Chipkrise trifft die Medizin
- Abrechnung Palliativmedizin GOÄ: Positionen für die Privatabrechnung